Dienstag, 31. Dezember 2013

An der Pazifikküste im "Paradiestal" (Valparaiso)

30.12.2013

Die Busfahrt nach Viña del Mar, dem Nachbarort von Valparaiso ist komfortabel und preiswert. Zunächst fährt man durch hügeliges Land. Dann kurz vor der Küste geht es hinab und es eröffnet sich ein herrlicher Blick über die Bucht von Valparaiso. Der Nahverkehr an der Küste zwischen Viña del Mar, Valparaiso und Concón ist höchst flexibel. Aller Paar Minuten fährt ein Kleinbus für 50 ct für bis zu 40 km an der Küste entlang. Die drei Städte haben zusammen 25 Tonnen! Feuerwerkskörper beschafft. 1,5 Mio. Zuschauer werden für das 1h dauernde Spektakel erwartet. Die Preise für Unterkünfte sind in der Silvesternacht hier schier unbezahlbar. Das bis zu Zehnfache der üblichen Preise wird verlangt. Ausserdem sind die Pensionen und Hostels Wochen vorher schon ausgebucht. Wir sind froh, mal wieder auf das soziale Netzwerk Warmshowers zurückgreifen zu können. Bei Daniels Familie in Concón finden wir herzliche Aufnahme.
Als Gastgeschenk nahmen wir eine gute Flasche Wein vom Weingut Concha y Toro und vier Gläser mit. Da wir das nicht in den Rucksack stopfen können, sind es drei Tüten extra. Im letzten, überfüllten lokalen Bus deponierten wir diese Tüten auf der oberen Ablage. Da der Busfahrer sehr rasant kurvt, verrutscht alles. Diese "Chance" nutzen Jugendliche weiter hinten und klauen uns zwei der Beutel. Dummerweise hatte Jana die Gläser mit Klamotten gepolstert, die sind nun auch weg :'-(
Es ist das erste Mal, dass wir hier bestohlen werden. Wir werden in Zukunft vorsichtiger sein und besser auf unser Gepäck Obacht geben.
Tagsüber schlendern wir durch die Gassen Valparaisos, das seit 2003 zum Weltkulturerbe zählt. Nachmittags gehen wir gemeinsam mit Daniel auch hier die FREE WALKING TOUR um etwas über die Geschichte zu erfahren.
Einer der 15 "Ascendores" in Valparaiso - es geht steil vom Ufer bergauf
Die Beethoven-Straße mit der deutschen lutherischen Kirche darüber

Aktuelle Position:- 32.926728, -71.514180

Danke liebe Blogleser!


Ein wenig stolz sind wir schon. 10000 Seitenaufrufe hat unser Blog in den letzten 3 Monaten erfahren! Wir haben nicht mit soviel Interesse gerechnet. Für unsere kleine Unternehmung empfinden wir das enorm. Also vielen Dank Ihr fleißigen Leser! Wir werden uns bemühen, Euch auch weiterhin neugierig zu halten. 


Übrigens: Wir haben die Einstellungen für Kommentare geändert, da es nur Gmail-Nutzern erlaubt war, zu kommentieren. 
Nun sollte es für Alle möglich sein, im Blog Kommentare zu hinterlassen. 

Sonntag, 29. Dezember 2013

Zu Besuch bei Margot

28.12.2013

Wenn Jana das Wort Mercado Central hört oder liest, schlägt ihr Herz höher. Es gibt neben dem Fischmarkt noch einen riesigen Frischfleisch- und Gemüsemarkt. Wir fahren mit der Metro hin und drängeln uns mit hunderten anderen Käufern und Verkäufern durch die engen Gassen. Es wird lautstark angepriesen, gefeilscht, gehandelt und viel gekauft. Typische Basar-Atmosphäre. Es gibt alles, was man sich vorstellen kann: Obst (es ist gerade Saison für Erd-, Him-, Heidelbeeren und Melonen), Gemüse (u.a. 16 Sorten Oliven) Gewürze, Fleisch und Fisch. Auch hier essen wir mit den Einheimischen etwas Traditionelles.
Dann kommt Thomas zu seinem Wunsch: Der Besuch eines Weingutes mit Führung und Verkostung. Nicht weit von der Metroendhaltestelle der Linie 4 im Süden liegt das Gut von Concha y Toro, dem größten Weinproduzenten Südamerikas.
Wir genießen den Rundgang und die Kühle des Kellers und kosten die guten Tropfen.



27.12.2013

Wie auch in anderen Großstädten wird in Santiago eine FREE WALKING TOUR angeboten. In unserem Fall dauert sie vier Stunden und wir haben viel Glück mit unserem Guide.

Franco spricht mit ganz viel Gestik und Engagement und bringt nicht nur Geschichtliches (Allende und Pinochet , Militär-Putsch 1973, ...   hatten wir schon fast verdrängt), auch Tips für Essen, kleine Besonderheiten der Stadt (Cafe with legs oder cafe con piernas; wer wissen möchte bitte selbst googeln oder bei YouTube gucken -  Achtung! 18+ :-) ) und Episoden über die chilenischen Gewohnheiten (alle Getränke sind sehr süß) bzw. Tips, was es in der Stadt noch zu erkunden gibt.

Blick von Cerro San Christobal über Santiago (mit Smog)
Das Nationalgetränk "Teremonto - Erdbeben" wollen wir unbedingt noch probieren. Aber erst am Abend, sonst schwanken wir den ganzen Tag durch die Stadt ;-)
Die Oper ist leider vor einer Woche abgebrannt und nun haben die Einwohner eine Weile keine Chance auf das preiswerte Vergnügen. Ein Kulturminister hat nämlich durchgesetzt, dass der Eintritt in die Oper nicht mehr kosten darf, als der ins Fußballstadion.
Um uns auf die nächsten Radetappen vorzubereiten, stärken wir uns im Mercado Central mit Fischgerichten. Der Kellner berät uns.

Der Fisch wird direkt von einem der benachbarten Markt-Stände geholt. Müde vom vielen umherlaufen gönnen wir uns am Abend einen Wein mit frischen Erdbeeren.

26.12.2013

Unser Gastgeber muss zeitig zur Arbeit (wie in Argentinien gibt's nur den 1. Weihnachsfeiertag), aber seine Mama bereitet uns ein liebevolles Frühstück mit hausgemachtem Weihnachtsbrot. Auch sie ist sehr nett! Mit Autostop gelangen wir bis an den Stadtrand von Santiago. Man kann sich gut vorstellen, dass sich Margot Honecker hier wohlgefühlt hat, auch wenn sie nun weiter südlich lebt.

Das erste, was uns in der Stadt begegnet, ist die blitzsaubere Metro (nirgends Graffiti oder Abfall) mit fünf Linien. Jüngere, die für Ältere oder Frauen mit Kindern regelrecht aufspringen und ihren Platz anbieten. Eine Fahrt kostet übrigens 90 cent, man kann beliebig weit fahren und umsteigen so oft man will. Nachdem wir in einem sehr gemütlichen Hostel eingecheckt haben, erkunden wir noch etwas die Stadt und besorgen einen hiesigen Wein.



Donnerstag, 26. Dezember 2013

Daumen in den Wind und weg aus der Hitze

25.12.2013

Thomas hat recherchiert, wie wir am günstigsten nach Santiago de Chile kommen. Bus ist relativ teuer, Mietwagen wegen des Grenzübertrittes schwierig. Wir beschließen es heute zunächst mit Trampen zu versuchen. Wenn es nicht klappen sollte, können wir morgen immer noch mit dem Bus fahren. Heute schicken wegen des Feiertages sowieso nur wenige Gesellschaften ihre Busse auf die Strasse. Mit dem preiswerten Stadtbus (ca. 40 km, nicht mal 1 € pro Person) fahren wir bis zur Ausfallstrasse Nr. 7, die nach Chile führt. Es sind viele Ausflügler unterwegs. Nach einer halben Stunde nimmt uns ein junges Paar ca. 60 km mit bis zu einem Stausee. Sie studiert Englisch und ist froh, die Sprache anwenden zu können. Wir werden für Januar zum Grillen eingeladen. Zum Picknicken am Stausee fahren 95 % aller Autos. Dort stehen wir lange, bis uns ein Truckfahrer bis Uspalla mitnimmt. Wenn es weiter so stückchenweise geht, kommen wir heute nicht mehr über die Grenze. Thomas will schon fast Bus fahren, als Marlon, ein Brasilianer, auftaucht.

Ein Blick zum Aconcagua
Er ist 3000km hin und zurück unterwegs von Sao Paulo nach Valparaiso, nur um für 4 Tage im Pazifik zu baden und Bilder davon bei Facebook online zu stellen. Verrückter Typ! Aber er meistert mit uns sogar die Grenzformalitäten, die sich wieder kompliziert gestalten. In Los Andes, 75km vor Santiago checkt er im teuersten Hotel der Stadt ein. Wir müssen erstmal Geld fassen. Auf der Straße treffen wir Mountainbiker, die wir nach einem Hostel fragen. Einer lädt uns spontan zu sich ein :-)
Mit zehn Sportfreunden entsteht abends eine Grillparty, da alle von unserer Route hören wollen! Das am 1. Weihnachtsfeiertag!

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Feliz Navidad

24.12.2013
Weihnachten in Argentinien. Als ich morgens die tags zuvor verkosteten Würstchen besorgen will, ist die Markthalle voll. Vor allem Gemüsehändler und Fleischer machen guten Umsatz. Die Leute kaufen Würstchen und Fleisch zum Grillen. Nummer ziehen, bestellen, bezahlen, Ware bekommen. Auch wenn alle warten müssen, keiner ist unfreundlich. Ein Schwatz mit Bekannten und Fremden oder der Verkäuferin ist immer drin. Mittags skypen wir eine Stunde mit unserer Familie.
Über Internet tönt Weihnachtsmusik (auch deutsche) aus den PC- Lautsprechern.
Abends bereiten alle das internationale Buffet vor. Es gibt spanische, venezuelanische, argentinische, japanische und deutsche Anteile und alles ist lecker. Wir schmausen, trinken guten Rotwein - den für die Region typischen Malbec -  und quatschen bis weit nach Mitternacht. Pünktlich um Mitternacht gibt es wie bei uns zu Silvester Feuerwerk, ein paar Knaller werden auf die leeren Straßen geworfen. (Wo sind nur all die Autos hin?)



23.12.2013
Fahrrad 20km, 200 Hm

Den Namen Mendoza kennen die meisten zumindest von der Weinflasche. Aber nicht nur wegen der vielen Bodegas ist die Stadt sehenswert. Als sie 1861 vollständig durch ein Erdbeben zerstört wurde, baute man sie danach (in Erwarten eines neuen Bebens)  äußerst großzügig wieder auf. Die Straßen sind extrem breit, mit sehr hohen schattenspendenden Bäumen, meist Platanen. Es gibt mehrere Parks, einer ist beinahe so groß wie die ganze Stadt. Diesen besuchen wir heute per Rad und genießen die Aussicht vom Gipfel eines Hügels. Außerdem gibt es hier den Zoo, Fußballfelder, einen 18 Loch Golfplatz, Tennisanlagen, ein Schwimmbad, zwei Campingplätze,...
In Erwartung des Weihnachtsfestes füllen sich abends die Straßen, sind aber weit von europäischer Hektik entfernt. Voll sind die Klamotten- und Schuhläden, für die Kinder gibt es vor allem Badebassins, Luftmatratzen und Bälle.

Aktuelle Position: -32.885881, -68.842742


Montag, 23. Dezember 2013

Nationalpark Talampaya und 600 km gen Süden

 22.12.2013
Fahrrad 26 km, ca. 100 Hm

Für heute haben wir das Hostel in Mendoza gebucht. Bis dahin sind es aber  noch 550km. Der Bus 8 Uhr soll Räder mitnehmen und wir kaufen die Fahrkarten. Macht er aber nicht. Der Bus 8.30 Uhr, der 9 Uhr kommt, hat auch ein volles Gepäckfach. Wir sehen uns schon Heiligabend auf der Landstraße. :'-(
Schimpfend und fluchend verlassen wir auf unseren Rädern den Busbahnhof von Patquia. Zuerst versuchen wir unser Glück auf der größeren Strasse 38, die aber nicht direkt nach Mendoza führt. Es ist deprimierend. 3 Autos in 25 min. Und keines dabei, welches uns hätte mitnehmen können. Wir kehren verzweifelt um, zurück nach Patquia, aber nicht mehr zum Busbahnhof. Auf der kleinen Strasse warten wir im Schatten eines Baumes am Ortsausgang auf Lastwagen, die uns die knapp 600 km mitnehmen würden. Wahrscheinlich mit 3x umsteigen, denn es ist von hier aus keine direkte Route.

Und dann geschieht unser Weihnachtswunder! Nach 15 min. kommen 4 Laster und der letzte hält an, fährt direkt nach Mendoza und nimmt uns mit !!! Die Fahrräder im leeren Laderaum und wir in der klimatisierten Fahrerkabine. DANKE!!!
Im Hostel, das genau in der Innenstadt liegt, werden wir gleich supernett aufgenommen. Schon heute kochen wir zusammen und planen das Weihnachtsmenü. Wir werden eine span. / venezuelanisch/ argentinisch/ japanisch / deutsche Weihnacht erleben. Jedenfalls sind Leute aus diesen Ländern über Weihnachten hier im Hostal, das übrigens das sauberste, freundlichste und am nettesten eingerichtetste auf unserer bisherigen Reise ist.



21.12.2013
Wir reisen per Bus 145km nach Talampaya in den Nationalpark. Die erste Stunde verbringen wir stehend, weil der Bus überfüllt ist. Im NP müssen wir ine Weile auf den  Beginn der Tour warten, es wird aber eine lustige Gruppe. Zwei Mädchen aus den Niederlanden, ein Inder, der in Amerika lebt und ein uruguayisch / französisches Paar.
Wir sehen herrliche hohe, rote Sandsteinfelsen (climbers paradies - nur leider verboten), bekommen Flora und Fauna erklärt ( Bäume, die mit ihren Wurzeln über 20m das wenige Wasser heranholen) und Felszeichnungen aus prähistorischer Zeit.

Da fühlt man sich och ein bisschen zu Hause...

Mit der üblichen Stunde Verspätung geht es am Nachmittag zurück. Nun beginnen die Probleme. Für den Nachtbus gibt es keine freien Plätze mehr. Ausserdem erklärt uns der Angestellte der Busgesellschaft, dass heute keine Kartenzahlung möglich ist. Wir haben nicht mehr genügend Geld. Alles ist hier immer etwas teurer als gedacht. Die Bussfahrt soll 100€ kosten. Was tun? Thomas fährt 70km mit dem Bus zurück nach La Rioja zum Geldautomaten (der 3. funktioniert auch) und ist kurz nach Miternacht zurück. Ich baue das Zelt derweilen auf dem Sportplatz auf.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Gauchito Gil beschützt uns - sicher

18.12.2013
Fahrrad  65km, 150 Hm

Schon seitdem wir uns in Argentinien befinden, fallen uns kleine Schreine am Straßenrand auf, die auffällig mit roten Fahnen und Bändern geschmückt sind. Als an einer einsamen Straße auch noch leckere Wiesenchampions daneben wachsen, beschließen wir uns das mal näher anzusehen.

Eine kleine Keramikfigur, gekleidet wie ein argentinischer Bauer, ein Metallschild auf dem sich drei Menschen für ihre glückliche Rückkehr bedanken, einige Kerzen und Zigaretten, 3 volle! Flaschen Rotwein und eine Plastiktüte mit einigen Geldscheinen befinden sich in dem Häuschen. Unsere Neugier ist geweckt und wir erfahren: Gauchito Gil ist der populärste Volksheilige in Argentinien. Er gilt heute als eine Art Schutzpatron der Auto- Bus- und Lastwagenfahrer, also bestimmt auch der Fahrradfahrer. Es ist üblich zu hupen, wenn man an einem Schrein vorbeifährt, um Gauchito Gil damit zu grüßen. (Wir haben heute 22x geklingelt.) Wenn man ihm etwas opfert, dass er gebrauchen kann und das möglichst rot ist, kann man im Gegenzug auf eine sichere Reise und glückliche Heimkehr hoffen.
Da ich meine roten Ortliebtaschen nicht entbehren kann, denke ich einfach, dass Gauchito Gil auch mal was aufschreiben muss und hinterlasse einen roten Kuli der Stadtwerke Pirna. ;-)


Aktuelle Position: -29.413326, -66.857418



Mittwoch, 18. Dezember 2013

Jungfrau unter Müllmännern

17.12.2013 Fahrrad 106 km, 186 Hm

Wir kommen doch erst um 9 am Hostal weg. Wegen der Hitze wären wir gern früher gestartet, aber wir freuen uns, mit Rena und Anne skypen zu können, duschen nochmal, frühstücken in angenehmer Atmosphäre. Doch wir haben kräftigen Rückenwind und sind um 12 schon 53 km gefahren. In Capayan legen wir eine längere Pause unter einer geräumigen Weinlaube neben einer kleinen Kirche ein. Das Thermometer zeigt 41 ℃ im Schatten an. So um 16 Uhr schiebt sich eine Wolkenschicht vor die Sonne. Wir fahren weiter. Aber nach ca. 10 km brennt die Sonne wieder erbarmungslos auf uns hernieder. Wir nässen unsere T-Shirts mit Wasser durch und binden uns BUFFs um die Arme. Nach nur 10 min. Fahrt ist alles wieder trocken. Erst so ab 19 Uhr sinkt die Temperatur auf 34 ℃ ab und es wird erträglicher. Vor uns gewittert es heftig und wir fahren langsam darauf zu. Wir sehnen uns nach der Abkühlung, ziehen in Erwartung des Regens die TEVA-Sandalen und kurze Sachen an, die schnell wieder trocknen. Aber obwohl es bereits über uns blitzt, kommen nur wenige kleine Tropfen herunter, die bereits auf der Haut wieder verdunsten. Es dunkelt schon fast, als wir unter einem 100 m hohen Sendemast (Blitzschutz) unser Zelt aufbauen. Kaum haben wir die Sachen verstaut beginnt es heftig zu stürmen und auch zu regnen. In der Ferne zucken ununterbrochen Blitze auf und erhellen den Abendhimmel wie die Lichorgel einer Disco.

Aktuelle Position: -29.014291, -66.447859

16.12.2013
Zwei Nächte verbringen wir in Catamarca oder wie die Stadt richtig heißt: in "San Fernando del Valle de Catamarca". Die Provinzhauptstadt hat 140 Tsd. Einwohner und liegt nur 530m hoch in einem Tal, am Fuß des 3320 Meter hohen Ambato. Ihr Wahrzeichen ist die Virgen del Valle. Am heutigen Tag dominiert aber nicht die Jungfrau die Stadt, sondern die Müllmänner. Die streiken nämlich. Es kam in den letzten Wochen in verschiedenen argentinischen Städten zu Protesten und Ausschreitungen. Die, die wir sahen (in Cafayate forderten die Weinbauern mehr Lohn) waren aber alle friedlich.
Wir besuchen die örtliche Teppichmanufaktur, das archäologische Museum und natürlich die Kathedrale.
Abends holt der Hostelbetreiber Instrumente heraus und beginnt mit Freunden zu musizieren. Wir sind eingeladen. Thomas wird aufgefordert, deutsche Lieder zu spielen und erntet Applaus. Es wäre ja so etwas wie "Schneeflöckchen" angebracht, aber bei 35°C kommt das einfach nicht aus der Gitarre!

Aktuelle Position: -28.469689, -65.784695

Montag, 16. Dezember 2013

Hitzefrei im Dezember

15.12.2013
       Fahrrad:  75 km, 600 Hm
Anne fragte, was in Argentinien nun anders ist, als in Peru und Bolivien.
Das Land ist moderner, die Menschen sind deutlich wohlhabender. Neben den vielen, vielen netten Begegnungen, gibt es immer auch "geschäftstüchtige", wo sich die Preis zwischen Erfragen und Bezahlen ändert! Die in der Gaststätte eine "Servicegebühr" erfinden.
Vieles wirkt europäisch: Straßen haben Leitplanken, Toiletten haben Klobrillen, es gibt Straßenschilder mit Kilometerangaben und Touristenbüros mit gedruckten Stadtplänen... Einiges ist ähnlich wie in den zwei anderen Ländern, z.B. liegt genauso viel Müll herum, die Argentienier pflanzen nur Blumen dazwischen! Gerade in dieser Region sind die Menschen extrem lokalpatriotisch. Die zweite Frage ist stets: Wie gefällt euch Argentinien / unsere Stadt? Ja, ... ist sehr schön! Lobt man eine Sehenswürdigkeit eines anderen Distriktes: Aber wir haben..., hier gibt es...
Die Sprache ändert sich immer ein bisschen (sehr praktisch, wenn man es sowieso noch nicht richtig beherrscht): Geht man hier an einen Kiosco, heißt der jetzt Descanso (Rast, Pause) und man will Nudeln haben, darf man nicht mehr Tallerin sondern Fideos ordern, Platanos sind nun Bananas, Sandia jetzt Melon, Maiz ist Choclo... Was von allem übrig bleibt, der Abfall, ist nun Residuos und nicht mehr Bassura und fliegt als solcher auf die Straße - das zumindest ist gleich!


Aktuelle Position:  -28.469689, -65.784695

14.12.2013
       Fahrrad:  83,5  km, 230 Hm
Die Hitze ist anstrengend. Wir versuchen, möglichst zeitig loszufahren, denn bereits 8 Uhr zeigt das Thermometer 32°C. Mittags pausieren wir mehrere Stunden. Gestern und heute finden wir jeweils einen Fluss mit Wasser. Das ist nicht selbstverständlich, die meisten sind ausgetrocknet. Als ich mich gestern abkühlen will, zucke ich kurz zurück: Das Wasser ist mindestens körperwarm! Wir vermuten einspeisende Thermalquellen und liegen stundenlang in der Strömung. Es ist ein tolles Gefühl, wenn so wames Wasser den Körper umspült. Später frage ich einen Mann von der Wasserbehörde, er sagt, dass es nur von der Sonne so erwärmt wird! Na, zum Weinkühlen war es jedenfalls ungeeignet.
Bestätigt von der Erfahrung mit der Schule, fragte Thomas gestern auf einem Fussballplatz nach Quartier. Es ist eine Anlage mit sechs Feldern und der freundliche Platzwart stimmt sofort zu. Er muss zwar gleich los, zeigt uns aber Toilette und Dusche (hurra) und lässt für uns das Licht brennen. Muy facil = sehr einfach.

Freitag, 13. Dezember 2013

Nach Tafi de Valle und ins Tiefland

13.12.2013
Die Putzfrau ist erstaunt, als Sie in die Schule kommt, und Ihre Küchentür mit unserer Wäscheleine zugehangen vorfindet. Sie weckt uns 6.30 Uhr. Schließlich kommen um 8:00 Uhr die Schüler. Gestern machte die Schule auf uns den Eindruck, als ob schon lange Ferien sind und nicht sauber gemacht worden wäre. Nun legt die Putzfrau voll los. Kaum haben wir in Windeseile unser Zelt abgebaut, wir schon der ganze Schultrakt geschrubbt. Ich beeile mich zu versichern, dass wir den Nachbarn gefragt haben. "Kein Problem, alles gut, ich schließe die Küche auf, da können Sie sich heisses Wasser machen."


12.12.2013
     Fahrrad 57km, 250 Hm
     Camion 48 km, 800 Hm
Der Verdauungsschlaf dauert etwas länger, aber wir haben auch keine Eile. Auf uns wartet nur der Pass, 3020m hoch. Nachdem wir reichlich 200 Hm hochgestrampelt sind, hält ein nagelneuer Volvo - Camion und nimmt uns bis Tafi de Valle mit. Der Fahrer ist selbstständig, lenkt sehr umsichtig und mit ihm können wir während der Fahrt und dem anschließenden Mittagessen gut sprechen. Gestern hatten wir schon an unseren Kenntnissen gezweifelt. Die Strasse hinab ins Tiefland ist neu und gut asphaltiert mit breitem Standstreifen. Nach El Mollar folgt die Strasse in unzähligen Kurven und Kehren einem wildromantischen Flusstal mit atemberaubenden Ausblicken. Allerdings ist es schwer zu fotografieren. Die 3. Dimension kommt erst durch die Bewegung zur Geltung. Herrlich grün ist auf dieser Seite des Passes alles! Anstatt dürrer Sträucher und Kandelaber-Kakteen nun satte Grasweiden, Bäume wie im Bergnebelwald in Peru. Wir genießen die 40 km lange Abfahrt von 2000 m hinab auf 400 m und überlegen, ob wir bis Monteros fahren, finden aber dann auf der Strecke eine ideale Bleibe. Eine Schule steht relativ einsam an der Straße. Wir fragen den einzigen Nachbarn, ob wir auf dem Gelände dahinter zelten dürfen. "Aber klar, natürlich, ganz ruhig." Er empfiehlt uns unter den breiten Dachüberstand zu gehen und schaltet das Licht an. Einen Wasserhahn und Steckdosen gibt es auch, was brauchen wir mehr? Ich stelle mir gerade verschiedene Schulen in Deutschland vor :-D
Es erweist sich als richtig, das Innenzelt unter dem Dach aufgebaut zu haben: es gibt massig Mücken und nachts regnet es.

Aktuelle Position: -27.101799, -65.570946

11.12.2013
     Fahrrad 71km, 590 Hm
Das Hostal ist wieder inklusive Frühstück. Da wir schon wissen, dass es meist nicht üppig ausfällt, gehe ich gleich zum Bäcker. Auf die Frage eines Gastes, wo denn das Frühstück serviert wird, bekommt er zur Antwort: "Ja, es ist doch alles da. Geschirr, Herd, vielleicht auch noch ein Teebeutel..."  :-)
Wir wollen nur halbtags fahren und starten spät. Der Weg führt (anfangs sogar als Radweg) durch das Weinanbaugebiet, wir fühlen uns wie zwischen Dresden und Meissen. Der Boden ist extrem sandig und steinig, sie müssen viel bewässern. Aber die Weine, die wir bisher probierten, sind lecker. Am Nachmittag entschließen wir uns zum Abstecher zu den Ruinen "Pueblo las Quillmas". Leider gibt es weder einen Guide noch etwas zum Lesen und so sind wir wieder auf die Infos aus dem Internet angewiesen.
"Die Befestigungsanlage wurde von der gleichnamigen Ethnie erbaut, um den angreifendenSpaniern zu widerstehen, was jedoch nicht gelang, da die Spanier deren Felder anzündeten und sie hungern ließen, bis die Quilmes schließlich aufgeben mussten."

Als Schlussfolgerung beschließen wir keine weiteren alten Steine mehr zu besuchen und auch keine unbefestigten Straßen mehr zu befahren, wenn es vermeidbar ist. Denn nun ist es schon spät und wir kommen erst bei einbrechender Dunkelheit in Amaicha an.Sebastian und Xavier, zwei Gemüsehändler die wir nach einem Hostal fragen, nehmen uns spontan mit nach Hause. Schließen ihr Haus auf, erklären Küche und wo alles steht und verschwinden nochmal 2 Stunden zur Arbeit. Als sie dann 22 Uhr kommen wird der Grill angeworfen. Es gibt schnell gemachten Kartoffelsalat mit Ei und frischem Mais, zwei Sorten Bratwürstchen (lecker) und eine Kiloscheibe Rindfleisch. Ich bin erst skeptisch, da das Fleisch ca. 4cm dick ist, aber nach einer Stunde ist es gar, zart und sehr schmackhaft. Die Rinder stehen hier ganzjährig auf der Weide, immer im Familienverband, können fressen und trinken wann sie wollen, sind nicht angepflockt...vielleicht liegt es auch daran?

4 kg Fleisch auf dem Grill (die Maiskolben sind nur Beilage :-)   )
Argentinische Gastfreundschaft


Wir unterhalten uns mit den beiden bis weit nach Mitternacht, auch wenn es schwierig ist. Sie haben keinerlei Erfahrung mit Fremdsprachen und immer wenn wir etwas nicht verstehen, wiederholen sie es mit genau dem selben Wortlaut, nur lauter ;-) Trotzdem ist es ein sehr netter Abend und wir sind von der Gastfreundschaft der Menschen begeistert.

Aktuelle Position: -26.592400, -65.928301









Mittwoch, 11. Dezember 2013

15 Minuten in "Deutschland" und Stress für den Fotoapparat

10.12.2013
     Fahrrad 75km, 570 Hm
Die Papageien schreien uns wiedermal wach. Diese Vögel sind wie eine Klasse mit Teenagern: immer sehr schön, immer sehr laut, immer dem Leittier hinterher, egal wohin. Immer am Streiten!
Wir begeben uns bei bewölktem Himmel (zum 1. Mal - aber sehr angenehm!) auf die Tour durch die Quebradas. Ab jetzt hat der Fotoapparat Stress! Hinter jeder Ecke lauert ein neues Fotomotiv. Die Landschaft ist unglaublich! Buntsandstein, den die Witterung formte, teilweise (wie in der Klamm) mit passenden Namen versehen, beeindruckend. Wir benötigen trotz Rückenwind den gesamten Tag bis Cafayate, wo wir im Hostal auf 4 weitere Radfahrer treffen (2 sind die Franzosen, von denen wir gestern hörten) und einen schönen Abend mit dem hiesigen Wein haben ;^)

Campingplatz am See in Coronel Moldes

Farbenpracht in der Quebrada des los Canches

Die sogenannten "Castillos - (Schlösser)" in der Quebrada


Aktuelle Position: -26.071766, -65.976622

09.12.2013
     Fahrrad 60km, 450 Hm
Da der Campingplatz abseits der Hauptstraße liegt, müssen wir die 5km nun wieder bergauf. Ein Motorradfahrer berichtet uns beim Bäcker, dass uns zwei französische Radfahrer 3km vorraus sind. Zum Glück entwickelt Thomas keinen Ehrgeiz, sie einzuholen, denn wir haben Gegenwind. Mittags legen wir wegen der Hitze eine lange Pause ein. Am späten Nachmittag erreichen wir "Alemania", das Örtchen, das so heißt wie unser Land. Es leben aber nur noch acht Familien in der Geisterstadt und so sind wir froh, etwas Wasser zu bekommen und rollen noch 10km bis zu einem geeigneten Platz für unser Zelt. Als wir fertig sind mit dem Aufbauen kommt ein Reiter der benachbarten Ranch vorbei. Er erkundigt sich nach dem WOHER und WOHIN und wünscht uns gute Reise. So ist das immer: die Menschen sind interessiert, aber man fühlt sich integriert und behütet, nie unsicher.
Der Wald ist unheimlich laut! Massen von Insekten und Vögeln machen eine Unterhaltung im Zelt fast unmöglich! Wenn man diese Geräusche aber einmal als "ungefährlich" eingestuft hat, schläft man trotzdem gut.

Aktuelle Position: -25.664060, -65.674196

08.12.2013
           Fahrrad 72 km, ca. 300 Hm
Wenn man drei Nächte im gleichen Hostal verbrachte, ist es schon ein richtiger Abschied. Das Personal wünscht uns gute Reise und wir machen uns bei 35°C auf den Weg. 1. Rast = 3kg Melone. 2. Rast = halbes Hähnchen mit Salat. Wir schaffen es bis Coronel Moldes auf den stadteigenen Campingplatz am See.

Aktuelle Position: -25.283573, -65.436858

Sonntag, 8. Dezember 2013

Verkehrsregeln einmal anders

07.12.2013
           Fahrrad ca.12km
Wir erkunden zu Fuß und per Rad die Stadt, die ja mit ihren reichlich 500000 Einwohnern etwa so groß wie Dresden ist.
Lustig und angenehm ist die Verkehrsregelung. Durch die quartos (gerade Straßen teilen die gesamte City in Rechtecke oder Quadrate) gibt es fast nur Einbahnstraßen. Einige, wenige große Straßen haben Ampeln. An alle anderen Kreuzungen fährt man heran und nachdem einige Autos passiert haben, sind die anderen dran. Das geht alles sehr schnell, komplikationslos und ohne Gehupe oder Gedrängel vonstatten. Sind von einer Seite viele Fahrzeuge, lässt man ein paar mehr vorbei. Als Radfahrer nimmt man meist den linken Fahrbahnrand, da muss man sich mit den haltenden Bussen nicht überholen und wird gut gesehen. Entspannt!
Kirchen und die Kathedrale sind hier frei zugänglich und am Nachmittag nutzen wir die Seilbahn um vom Hausberg Saltas, dem San Bernardo, einen schönen Überblick zu haben.

Bildernachtrag zur Lagunenroute in Südwest-Bolivien

Jana auf der Schotterpiste durch die Wüste

Windschutz für unser Zelt 
a

Laguna Verde mit Vulkan Lincancabur (5995 m)

Nach mehr als 500 km endlich wieder Asphalt!

Samstag, 7. Dezember 2013

Salta, Argentinien

06.12.2013
Unser Hostal hat ausgesprochen nettes Personal und wir den "Schlafsaal" mit 7 Betten für uns allein. Weil Nikolaustag ist, putzen wir unsere Schuhe ;-) und bringen einen großen Sack Wäsche in die Wäscherei. Hier geht es aber nicht wie bisher nach Kilogramm, sondern nach Stück: also alle Socken wieder raus → Handwäsche, werden eben heute abend auch die Fingernägel mal sauber.
In der Markthalle probieren wir die hiesigen Spezialitäten Humidas und Tamales, Klößchen in Maisblättern gekocht. Während wir auf das Essen warten, kommen so viele "fliegende" Händler am Tisch vorbei, dass man einen ganzen Hausstand erwerben könnte. Batterien, Zwirn, echten Goldschmuck, Schlösser, Aspirintabletten, Socken,... brauchen wir grade nicht. Am Nachmittag arbeiten wir unsere "Liste" ab. Strassenkarte Argentinien, Gaskartouche, einige Lebensmittel kaufen, Jana`s Hinterreifen flicken, Töpfe grundreinigen. Bei Thomas hatte sich die Hälfte des Reserve-Benzins (1/2 l) in der Packtasche verteilt, offenbar war der Druck im Gepäckfach des Buses zu stark angestiegen, ... Außerdem nutzen wir ausgiebig das Internet um unsere weitere Route zu planen.


05.12.2013
San Pedro geht uns mit seinen vielen Touristen und hohen Preisen so auf die Nerven, dass wir so schnell als möglich verschwinden. In der Wüstenoase gibt's auch wenig Wasser(Wäsche waschen in den Hostals streng verboten). Gerade das brauchen wir dringend: Den Staub der letzten 14 Tage los werden. Wir klappern die 3 Busunternehmen ab, die nach Argentinien fahren und fragen nach der nächsten Reisemöglichkeit. Do. am vormittag geht es dann los. Die Räder und unser Gepäck wir in das nicht gerade üppige Gepäckfach gequetscht. Uff, erstmal alles durin. Dann geht es ca. 3 h nur bergan, hinauf bis auf 5200 m. Das Passieren der chilen./argent. Grenze, eine Aktion von über einer Stunde. Alle und alles Gepaeck aus dem Bus (dabei lagen die Räder grade mal gut), Drogenspürhund, chilenischer Beamter, argentinischer Beamter, Scanner, alles wieder in den Bus. Der arme Fahrer! Das werden wir nicht so oft haben wollen. In Peru und Bolivien war es dagegen völlig easy.
Wir hatten 2 Bananen zwischen unseren Sitzen im Bus gelassen. Die sind jetzt weg. Der Zollbeamte wird sie sich schmecken lassen.  :-[
Keine Vegetation, keine Siedlungen, eine riesige Öde fast 450 km lang. Wir sind froh, das Radfahren auf dieser Strecke abgewählt zu haben. Trotzdem sehen wir vom Bus aus 5 Radler auf der harten Strecke. Auch nach dem Pass geht es noch hoch und runter. Ca. 50 km vor Jujuy de Salvador im Tal erste Bäume. Dann nimmt die Vegetation endlich zu. Eigentlich wollten wir in Salta auf den Campingplatz, der 3 km vom Busbahnhof entfernt ist. Aber sintflutartige Regenfälle seit Jujuy halten uns von unserem Vorhaben ab. Felder stehen unter Wasser, die Straße ist teilweise überflutet. Unser Busfahrer fährt aber sehr umsichtig.
Wir finden ohne Probleme ein Hostal in der Hauptstadt der Provinz.


Mittwoch, 4. Dezember 2013

San Pedro di Atacama, Chile, 16 Tage abseits der Zivilisation ( und Kommunikation) sind vorüber

03.12.2013

       Fahrrad 65 km, ca. 350 Hm
Wir bewundern das Farbenspiel an der Laguna Verde am Morgen. Ab ca. 9:00 Uhr färbt das Sonnenlicht das Wasser der Lagune wundervoll grün. Heute ist der letzte Tag auf schlechter Piste. Nach rund 540 km Dirt Road (und die wörtliche Übersetzung "Dreckstrasse" traf fast immer zu) haben wir kurz nach der Grenze zu Chile das erste mal wieder herrlichen Asphalt unter den Rädern! Was für eine Abfahrt nach San Pedro di Atacama! Auf 42 km geht es von 4625 auf 2400 m hinab. Wir halten mehrfach an, um die Felgen vom Bremsen abkühlen zu lassen. Die Temperatur steigt von 20 auf 37 ℃ an.
In Bolivien erfolgt die Ausreise an einer baufälligen Baracke, den einzigen Beamten wecken wir. Er drückt den Stempel in den Pass und vergisst glatt die 30 Bolivianos zu kassieren. In Chile ist die Einreise wesentlich formeller: 2 große Formulare ausfüllen und alles Gepäck durch den Scanner schicken!
In San Pedro d. Atacama führt uns der erste Weg zu einem Telefon und wir sind sehr erleichtert zu hören, dass daheim alle gesund sind. Die Stadt ist absolut touristisch und für südamerikanische Verhältnisse extrem teuer. Wir finden ein Hostal und genießen am meisten die heisse Dusche.
Aktuelle Position: -22.914453, -68.199477

02.12.2013
       Fahrrad 35km, 490 Hm
Wir dürfen netterweise im Restaurant übernachten, sollen aber 6 Uhr raus sein. Leider beginnen die Frauen schon 4 Uhr mit dem Kochen und das Geklapper der Töpfe treibt uns aus dem Schlafsack. So sitzen wir kurz vor 6 schon wieder im Thermalwasser, bekommen danach ein einfaches Frühstück und bedanken uns herzlich für Gepäckaufbewahrung und Übernachtung mit einem Geschenk. Die Piste ist miserabel, Jeeps stauben uns ein (wo wir doch frisch gebadet sind!) - kein Gelände für Radfahrer.
Noch 2 Tage Sandkasten!
Wir erreichen die leerstehenden Häuser an der Lagune Verde und bauen in ihrem Windschatten das Zelt auf. Die Südwestwinde haben uns heute wieder pünktlich ab 14:30 Uhr mit bis zu 60 km/h ins Gesicht gepustet. Die Steine zum Sichern unseres Zeltes haben mittlerweile stattliche Dimensionen.
Aktuelle Position: -22.779623, -67.806686


01.12.2013
       Fahrrad 25 km, 120 Hm
Morgens haben wir das Naturschauspiel der dampfenden Geysire ganz für uns. Bald tauchen aber Heerscharen von Touristen auf und zu unserer Überraschung auch Mathew, den wir in La Paz kennenlernten. Wir fahren gemeinsam die 25 km bis zur Lagune Chalviri. Die uns einstaubenden Jeeps nerven, sonst geht es vorwiegend (500 Hm) bergab.
Zum Glück ist das Restaurant geöffnet und ich bestelle: Wollt ihr Suppe oder Hauptgericht oder Salat? Todos - alles!!!  Wahrscheinlich sage ich eindringlich genug, dass wir wirklich Hunger haben, die Portionen sind groß.
Dann baden wir im 39°C warmem Wasser und pflegen etwas die Ausrüstung. Auch das mitgeschickte Gepäck wartet hier auf uns. Abends nochmal ausgiebig wässern und einen netten Abend mir einem holländisch-amerikanischen Paarchen verbringen. Perfekt!
Aktuelle Position: -22.535781, -67.649611

30.11.2013r
       Fahrrad 20 km, 539 Hm
Heute erreichen wir den höchsten Punkt unserer ganzen Radtour. Zuvor müssen wir aber nochmal kräftig schieben, den bis 4750 m geht es steil bergauf. Uns kommen zwei Franzosen mit dem Rad entgegen. In den 15 min. die wir reden, stieben uns ca. 20 Jeeps ein. Dann geht es bis auf 4935 m hinauf. Zuerst recht flach, aber am Ende doch nochmal anstrengend, da wir gegen den Wind schieben müssen. Die letzten 3 km sind mit starkem Rückenwind kein Problem. So stehen wir am frühen Nachmittag staunend vor den vielen Geysiren des Thermalfeldes Sol de Manana. Ein netter Jeepfahrer schenkt uns 2 l Trinkwasser! Damit können wir Nudeln kochen. Wir brauchen Kalorien, das Körperfett ist abgeschmolzen...!
Aktuelle Position: -22.434993, -67.758675

29.11.2013
       Fahrrad 20 km, 473 Hm
Eigentlich wollten wir heute einen Ruhetag einlegen, aber das Restaurant im Campamiento an der Laguna Colorada gibt es nicht mehr. Wir wollten mal wieder richtig Calorien zu uns nehmen. Also bewundern wir die Farbenpracht der Lagune im vorbeifahren. Die Etappe gehört zu den psychisch anspruchvollsten der ganzen Tour. Erst viel schieben im tiefen Sand und dann ein Wind von schräg vorn mit bis zu 60 km/h. Es geht außerdem recht steil bergan. Zum Glück finden wir einrn Windschutz, wo wir unser Zelt aufbauen können. Wir sind 4600 m hoch. Nachts sinkt die Temperatur knapp unter den Gefrierpunkt. Wir kochen mit Gaskartouche im Zelt. Das geht in dieser Höhe gerade noch so, wenn man die Kartouche mit in den Schlafsack nimmt. Der Tag hat uns viel Energie gekostet. 3 h haben wir mit 3 km/h gegen den Wind angeschoben.

Aktuelle Position: -22.323396, -67.789303

28.11.2013
       Fahrrad 18km,
Da gibt es doch Leute, die haben einen Fünfer im Lotto und werfen ein Drittel davon weg! Als wir zurück auf der Hauptroute sind fahren wir noch 19km mit dann will Thomas aussteigen und selbst radeln. Zum Glück lässt uns Tom erst 10km später, am "Arbol de Piedra" raus. Das sind vom Wetter zerklüftete Steine, von denen einer aussieht wie ein Baum. So richtig verstehen es die beiden nicht, warum wir nicht weiter mitkommen und ich auch nicht. Wir schinden uns die 18km auf übelsten Sandpisten bis zur Laguna Colorado und bauen direkt vor der Bezahlstation unser Zelt auf. Der Eintritt gilt nämlich nur für vier Tage. Ich verteile Zettel an Touristen und bitte sie eine mail an unsere Familie zu senden, damit sie wissen, dass es uns gut geht. Hoffentlich hält wenigstens einer sein Versprechen, das zu tun.

Aktuelle Position: -22.169919, -67.818725


27.11.2013
       Fahrrad 30km
Der Shelter war gut und nützlich, denn der Wind tobte diesmal lange und heftig. Auf den nächsten Kilometern wäre überhaupt keine Chance gewesen, dass Zelt aufzubauen. Wir fahren die 5km bis zur Lagune Canapa und beobachten die zahlreichen Flamingos. Nach weiteren 10km gelingt es an der Lagune Hedionda die zwei Packsäcke mitzugeben.
Allerdings gibt es dort weder das angeschriebene Telefon noch Internet. Zu unserer größten Enttäuschung ist auch das Restaurant geschlossen! Alle Touristen um uns herum bekommen von ihren Guides leckeres Essen und wir müssen hungern! Es folgen weitere Lagunen und dann geht es sandig bergauf. Bald überholt uns ein VW-Bus (eigentlich sind hier keine Privatautos unterwegs) und Jana fragt per Handzeichen, ob sie uns ein Stück den Berg hochziehen würden. Es kommt besser: Tom und Brooke haben einen freien Fahrradträger, da ihrer Räder in Columbien gestohlen wurden. (:-( So sammeln sie uns komplett ein und nehmen uns 15km mit. Wir finden abseits der Hauptroute einen windgeschützten Platz für den Bus und eine kleine Höhle für uns, so dass wir kein Zelt aufbauen. Den Abend verbringen wir bei einem Glas Wein (inzwischen echter Luxus!) und netten Gesprächen im warmen Bus.

Aktuelle Position: -21.801969, -68.001905

26.11.2013
       Fahrrad 30 km, 505 Hm
Zeitig (6 h) stehen wir auf, weil ab spätestens 15 h der Wind zur Sturmboe auffrischen wird. Und die Hauptwindrichtung hier in Suedwest-Bolivien ist entgegengesetzt zu unserer Reiseroute! Wir schieben 3 km auf Geroell bis zu einem Pass (4200 m), dann geht's auf dem üblichen Untergrund bis zur internationalen Straße, die Bolivien und Chile verbindet. Kein Asphalt, aber glatte Fahrbahn. Bei einer Reisegruppe per Jeep erbetteln wir uns 3 l Wasser, da wir uns nicht sicher Sind die nächste Wasserstelle an der Laguna Hediona heute noch zu erreichen. Franz und Anne sind schneller als wir. Wir wollen sie nicht bremsen und verabschieden uns kurz nach dem Mittag. Punkt 15 h kommt der Wind. Wir finden einen Shelter und bauen unser Zelt auf. Wir packen um und wollen morgen 2 Taschen mit je ca. 6,5 kg mit einem Jeep mit nach San Pedro di Atacama geben. Sonst werden wir die nächsten Etappen mit viel Sand und Steigungen nicht schaffen.

Aktuelle Position: -21.458132, -67.994061


24./25.11.2013
       Fahrrad 39/53 km, 143/366 Hm
Von Colcha K bis San Juan war die Strasse zum Glück deutlich besser als am Tag zuvor. Im Ort treffen wir Franz und Anne, die einen Ruhetag eingelegt haben. Wir mieten uns in der gleichen Pension ein, putzen die Räder, waschen Wäsche, schneiden Haare und kaufen riesige Mengen Lebensmittel. Abends kochen wir gemeinsam, es gibt Gurken - Tomatensalat und Kartoffel - Möhren - Bohneneintopf, denn es wird für längere Zeit das letzte Gemüse sein.
Die Strecke zu den Lagunen wird wahrscheinlich die anspruchsvollste der ganzen Reise: Sand und unwegsames Gelände, wenig Wasserstellen unterwegs, kaum Möglichkeiten Lebensmittel zu kaufen. Wir haben Respekt.
Nach einigen Kilometern Salz- Lehmpiste, die gut rollt, dann Sand, große Steine und es geht bergauf! Schiebestrecke 6-7 km, was mit den schweren Rädern im Sand natürlich besch... geht! Wir finden den im Internetforum beschriebenen Windschutz aus Feldsteinen und schlagen ziemlich geschafft das Zelt auf.

Aktuelle Position: -21.233659, -68.013063

23.11.2013
       Fahrrad  45 km, 238 Hm
Die Nacht auf dem Salar - grandios! Es erwies sich als gut, das Zelt ordentlich abzuspannen. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang blies der Wind mit ca. 70 km/h über die freie Fläche. Zum Glück nur für ca. 2h, danach schliefen wir ausgezeichnet. Wie jeden Morgen weckt uns die Sonne. Kaffee, Kekse, ein wenig Puffreis und nachdem wir alles zusammengepackt haben geht es gen Süden, die restlichen 14 km auf der Salzpfanne. Wieder an Land ist die Straße bis Colcha K auf knapp 20 km furchtbar schlecht. Obwohl es fast nur geradeaus geht, fahren wir mit 6-8 km/h auf dem schottrigen Waschboard. In Colcha K kommen wir in einem neu gebauten Squash-Platz unter. Der Platzwart ist sehr nett und wir bekommen einen kleinen Raum mit ca. 7 qm, wo wir schlafen können. Im Ort finden wir eine Dusche (heiß, Solaranlage!) Und so fühlen wir uns erst mal wieder sauber.

Aktuelle Position: -20.743663, -67.657405


22.11.2013
       Fahrrad 66 km, 50 Hm
Es war ein idyllischer Zeltplatz, nur die Lamas und das leise Sprudeln der Quelle. Weit und breit keine Straße, kein Laut. Zuverlässig wärmt morgens die Sonne. Das Thermometer zeigt 7.30 Uhr, 34°C in der Sonne! Wir schieben den Kilometer bis zum Ort, finden auch den vom Hirten beschriebenen Wasserhahn und "tanken" 9 Liter. Nur gut, denn wieder wirkt alles menschenleer.
Bald knirscht das Salz unter den Reifen. Wir fahren wirklich auf dem größten Salzsee der Erde! Die Salzbuckel holpern zwar auch, aber besser als die letzten Tage ist es doch. Die weiße Weite verlockt uns natürlich zu einigen Spaßfotos... Kurz nach dem Mittag parken wir die Räder auf der Insel Incahuasi. Wir sind wieder Fotomotiv der Touristen, auch weil wir mit den Einheimischen essen (Menü für 15 Bs) und nicht im Restaurant (45 Bs). Da es noch lange hell ist, fahren wir weiter und zelten abends direkt auf dem Salar. Gut, dass Thomas schon den ganzen Tag einen Stein mit sich führt, sonst hätten wir die Zeltheringe nie in das Salz geschlagen bekommen!

Aktuelle Position: -20.457426, -67.573923


21.11.2013
       Fahrrad 35,8 km, 250 Hm
Die Sonne weckt uns halb 7. Es ist so schön, wenn uns die ersten wärmenden Strahlen treffen. Nachts fiel das Thermometer auf unter - 3 ℃. Aber im Schlafsack ist es angenehm warm. Wir kaufen am Plaza von Salinas de Garci Mendoza ein paar Bananen, Äpfel und füllen unsere Wasserflaschen auf. Dann geht es zunächst durch Sand bis zum Salar und wir rollen auf festem Salz recht gut. Nach ca. 19 km müssen wir zurück aufs Land. Tiefer Sand, strammer Gegenwind und ein Pass mit 3820 m - aber mit schlimmstem Gestein auf dem Pfad (stellenweise wie ein ausgetrocknetes Flussbett) rauben uns die Energie. Bergab müssen wir wegen Sandpiste teils stark schieben. Das Örtchen Jirira ( eigentlich unser heutiges Ziel) - ein Geisterort, wie in Alaska nach dem Gold-Rush.
Wir fahren am Rand des Salars in Richtung unserer weiteren Reise, zur Insel Inkawasi. Bunte Herden von Lamas und Vikunas um uns. Der Weg wird schlechter und wir sorgen uns ums Wasser. Wir haben nur noch 3,5 l. Das reicht nicht für trinken und kochen und wir wurden so die 80 km auf dem Salzsee nicht angehen. Plötzlich taucht vor uns eine Quelle mit Mineralwasser auf. Es sprudelt, Süsswasser mit Gas und Mineralien, geht zumindest zum Waschen! Wir bauen unser Zelt auf. Ein Hirte sagt uns, es gibt an der Kirche des kleinen Ortes Wasser zum Trinken. Wir kochen Nudeln mit Tomatensosse und genießen den Sonnenuntergang.

Aktuelle Position: -19.887700, -67.585432

20.11.2013
       Fahrrad 59 km, 310 Hm
Morgens zeigt der Radcomputer im Zelt 6,5°C, draußen ist das Wasser in der Flasche am Rad halb gefroren. Sobald die Sonne scheint, ist es aber gleich angenehmer. Wegen der gestrigen Erfahrung rollen wir 8 Uhr schon aus der Ort. (Oder wie nennt man drei bewohnte Häuser?) Rollen ist auch falsch, eher holpern. So bleibt das den ganzen Tag: wir schimpfen, fluchen, schieben, schlingern auf Sand, Schotter, Steinen aller Größen, weichen auf den danebenliegen Feldweg aus -auch nicht besser. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt sagenhafte 7,5 km/h. Zum Glück gibt es in Salinas de Garci Mendoza Trinkwasser und ein paar kleine Läden, wo wir sogar ein paar Bananen, Äpfel und 2 Gurken zu kaufen bekommen.

Aktuelle Position: -19.638188, -67.670688

19.11.2013
       Fahrrad 77 km, 357 Hm
Nachdem uns der eigentlich freundliche Pensionsbesitzer bei der Abrechnung noch extra Warmwasser und Strom berechnet und wir uns deshalb mit ihm streiten, sind wir dann nicht so zeitig auf der Straße, wie es gut gewesen wäre. Eine glatte Straße bringt uns flott nach Quillacas, wir kaufen Wasser, essen einen Eintopf mit Lamafleisch und verabschieden uns vom Asphalt. Nach einigen hundert Metern dann eine angenehme Überraschung: die Straße wurde schon ein Stück weiter gebaut. Sie darf nur von Rad- und Motorradfahrern benutzt werden, welch Luxus. Auch die anschließend folgende vorbereitete Piste (Unterbau fertig) rollt gut. Nur der pünktlich 3Uhr einsetzende Gegenwind mit Sandsturm macht uns zu schaffen. Wir müssen morgen zeitiger los! Trotzdem erreichen wir unser Ziel Villa Esperanza und finden ein nettes Ehepaar, das uns gleich ein winziges Lehmhäuschen anbietet. Wir bauen doch das Zelt auf und schlafen gut.

Aktuelle Position: -19.390932, -67.272632

18.11.2013
       Fahrrad 107 km, 307 Hm
Bereits um 8:00 Uhr sind wir auf dem Rad. Der Rückenwind treibt uns schnell nach Poopo. Dort finden wir ein Thermalbad (30 cent Eintritt) und baden in 38℃ warmen Wasser, spülen uns den Sand aus den Haaren. Von Einheimischen werden wir zu einer Partie Wasser - Volleyball aufgefordert und haben Spaß dabei. Nur gut, dass wir uns zu dem Vormittagsbad entschlossen haben, im nächsten Ort Pazna (25km) mit Thermalbad ist gerade Großreinigung. Da kann man dann nur "Privatbad" nehmen. Das bedeutet, es gibt ausser dem großen Becken noch 12 Kabinen mit jeweils Umkleidemöglichkeit und einer Art Badewanne, gemauert, vielleicht 1,5 m3. Der Ort Popoo, der genauso heißt, wie der große Salzsee in der Nähe hat Kupferminen, das Wasser des Thermalbades kommt aber von einem nahen Vulkan. Wir lassen uns vom Wind weiter nach Süden treiben bis nach Challapata. Unterwegs wieder Sandsturm und unsere Sauberkeit nach dem Bad ist dahin. Da Challapata öde ist nutzen wir den Wind und rollen noch bis Santiago de Huari, wo wir ein Hostal finden. Wir wollen nochmal duschen, bevor wir morgen die Asphaltstraße verlassen und dann sowieso auf der Piste genug Staub abbekommen.

Aktuelle Position: -19.014153, -66.777041

17.11.2013
       Bus 230 km,
       Fahrrad 37 km, ca. 300 Hm

Die Entscheidung La Paz in Richtung Oruro mit dem Bus zu verlassen war goldrichtig. Die Stecke wird im Reiseführer als beste Asphaltstraße in Bolivien gepriesen, ist aber auf den kompletten 230 km eine einzige Baustelle. Mit dem Rad wäre das sehr gefährlich geworden: die Fahrspuren sehr schmal, die Fahrer der Autos genervt und jede Menge Staub und Dreck. Auf der holprigen Straße machen wir uns im weichen Sessel des Busses schon wieder Sorgen um unsere Räder im Stauraum. Aber als wir unser Gepäck in Empfang nehmen ist alles noch ganz, nur verstaubt, wie nach 20 Jahren auf dem Boden oder in der Garage daheim. Kurz hinter Oruro kommen wir in einen Staubsturm. Der Wind bläst mit ca. 50 km/h böig von der Seite. Uns drängt es ein paar mal in den Strassegraben ab, wir pausieren hinter einem Ziegelhaufen. Auch am Abend lässt der Wind nicht nach. Wir suchen eine Bleibe auf einem Sportplatz und am Rande des kleinen Ortes Machacamarca. Aber alles ist sehr schmutzig. Schließlich finden wir eine verlassene Lehmgrube, die uns perfekten Wind- und Sichtschutz für unser Zelt bietet. Zum Glück regnet es in der Nacht nicht.

Aktuelle Position: -18.178948, -67.016944