Mittwoch, 4. Dezember 2013

San Pedro di Atacama, Chile, 16 Tage abseits der Zivilisation ( und Kommunikation) sind vorüber

03.12.2013

       Fahrrad 65 km, ca. 350 Hm
Wir bewundern das Farbenspiel an der Laguna Verde am Morgen. Ab ca. 9:00 Uhr färbt das Sonnenlicht das Wasser der Lagune wundervoll grün. Heute ist der letzte Tag auf schlechter Piste. Nach rund 540 km Dirt Road (und die wörtliche Übersetzung "Dreckstrasse" traf fast immer zu) haben wir kurz nach der Grenze zu Chile das erste mal wieder herrlichen Asphalt unter den Rädern! Was für eine Abfahrt nach San Pedro di Atacama! Auf 42 km geht es von 4625 auf 2400 m hinab. Wir halten mehrfach an, um die Felgen vom Bremsen abkühlen zu lassen. Die Temperatur steigt von 20 auf 37 ℃ an.
In Bolivien erfolgt die Ausreise an einer baufälligen Baracke, den einzigen Beamten wecken wir. Er drückt den Stempel in den Pass und vergisst glatt die 30 Bolivianos zu kassieren. In Chile ist die Einreise wesentlich formeller: 2 große Formulare ausfüllen und alles Gepäck durch den Scanner schicken!
In San Pedro d. Atacama führt uns der erste Weg zu einem Telefon und wir sind sehr erleichtert zu hören, dass daheim alle gesund sind. Die Stadt ist absolut touristisch und für südamerikanische Verhältnisse extrem teuer. Wir finden ein Hostal und genießen am meisten die heisse Dusche.
Aktuelle Position: -22.914453, -68.199477

02.12.2013
       Fahrrad 35km, 490 Hm
Wir dürfen netterweise im Restaurant übernachten, sollen aber 6 Uhr raus sein. Leider beginnen die Frauen schon 4 Uhr mit dem Kochen und das Geklapper der Töpfe treibt uns aus dem Schlafsack. So sitzen wir kurz vor 6 schon wieder im Thermalwasser, bekommen danach ein einfaches Frühstück und bedanken uns herzlich für Gepäckaufbewahrung und Übernachtung mit einem Geschenk. Die Piste ist miserabel, Jeeps stauben uns ein (wo wir doch frisch gebadet sind!) - kein Gelände für Radfahrer.
Noch 2 Tage Sandkasten!
Wir erreichen die leerstehenden Häuser an der Lagune Verde und bauen in ihrem Windschatten das Zelt auf. Die Südwestwinde haben uns heute wieder pünktlich ab 14:30 Uhr mit bis zu 60 km/h ins Gesicht gepustet. Die Steine zum Sichern unseres Zeltes haben mittlerweile stattliche Dimensionen.
Aktuelle Position: -22.779623, -67.806686


01.12.2013
       Fahrrad 25 km, 120 Hm
Morgens haben wir das Naturschauspiel der dampfenden Geysire ganz für uns. Bald tauchen aber Heerscharen von Touristen auf und zu unserer Überraschung auch Mathew, den wir in La Paz kennenlernten. Wir fahren gemeinsam die 25 km bis zur Lagune Chalviri. Die uns einstaubenden Jeeps nerven, sonst geht es vorwiegend (500 Hm) bergab.
Zum Glück ist das Restaurant geöffnet und ich bestelle: Wollt ihr Suppe oder Hauptgericht oder Salat? Todos - alles!!!  Wahrscheinlich sage ich eindringlich genug, dass wir wirklich Hunger haben, die Portionen sind groß.
Dann baden wir im 39°C warmem Wasser und pflegen etwas die Ausrüstung. Auch das mitgeschickte Gepäck wartet hier auf uns. Abends nochmal ausgiebig wässern und einen netten Abend mir einem holländisch-amerikanischen Paarchen verbringen. Perfekt!
Aktuelle Position: -22.535781, -67.649611

30.11.2013r
       Fahrrad 20 km, 539 Hm
Heute erreichen wir den höchsten Punkt unserer ganzen Radtour. Zuvor müssen wir aber nochmal kräftig schieben, den bis 4750 m geht es steil bergauf. Uns kommen zwei Franzosen mit dem Rad entgegen. In den 15 min. die wir reden, stieben uns ca. 20 Jeeps ein. Dann geht es bis auf 4935 m hinauf. Zuerst recht flach, aber am Ende doch nochmal anstrengend, da wir gegen den Wind schieben müssen. Die letzten 3 km sind mit starkem Rückenwind kein Problem. So stehen wir am frühen Nachmittag staunend vor den vielen Geysiren des Thermalfeldes Sol de Manana. Ein netter Jeepfahrer schenkt uns 2 l Trinkwasser! Damit können wir Nudeln kochen. Wir brauchen Kalorien, das Körperfett ist abgeschmolzen...!
Aktuelle Position: -22.434993, -67.758675

29.11.2013
       Fahrrad 20 km, 473 Hm
Eigentlich wollten wir heute einen Ruhetag einlegen, aber das Restaurant im Campamiento an der Laguna Colorada gibt es nicht mehr. Wir wollten mal wieder richtig Calorien zu uns nehmen. Also bewundern wir die Farbenpracht der Lagune im vorbeifahren. Die Etappe gehört zu den psychisch anspruchvollsten der ganzen Tour. Erst viel schieben im tiefen Sand und dann ein Wind von schräg vorn mit bis zu 60 km/h. Es geht außerdem recht steil bergan. Zum Glück finden wir einrn Windschutz, wo wir unser Zelt aufbauen können. Wir sind 4600 m hoch. Nachts sinkt die Temperatur knapp unter den Gefrierpunkt. Wir kochen mit Gaskartouche im Zelt. Das geht in dieser Höhe gerade noch so, wenn man die Kartouche mit in den Schlafsack nimmt. Der Tag hat uns viel Energie gekostet. 3 h haben wir mit 3 km/h gegen den Wind angeschoben.

Aktuelle Position: -22.323396, -67.789303

28.11.2013
       Fahrrad 18km,
Da gibt es doch Leute, die haben einen Fünfer im Lotto und werfen ein Drittel davon weg! Als wir zurück auf der Hauptroute sind fahren wir noch 19km mit dann will Thomas aussteigen und selbst radeln. Zum Glück lässt uns Tom erst 10km später, am "Arbol de Piedra" raus. Das sind vom Wetter zerklüftete Steine, von denen einer aussieht wie ein Baum. So richtig verstehen es die beiden nicht, warum wir nicht weiter mitkommen und ich auch nicht. Wir schinden uns die 18km auf übelsten Sandpisten bis zur Laguna Colorado und bauen direkt vor der Bezahlstation unser Zelt auf. Der Eintritt gilt nämlich nur für vier Tage. Ich verteile Zettel an Touristen und bitte sie eine mail an unsere Familie zu senden, damit sie wissen, dass es uns gut geht. Hoffentlich hält wenigstens einer sein Versprechen, das zu tun.

Aktuelle Position: -22.169919, -67.818725


27.11.2013
       Fahrrad 30km
Der Shelter war gut und nützlich, denn der Wind tobte diesmal lange und heftig. Auf den nächsten Kilometern wäre überhaupt keine Chance gewesen, dass Zelt aufzubauen. Wir fahren die 5km bis zur Lagune Canapa und beobachten die zahlreichen Flamingos. Nach weiteren 10km gelingt es an der Lagune Hedionda die zwei Packsäcke mitzugeben.
Allerdings gibt es dort weder das angeschriebene Telefon noch Internet. Zu unserer größten Enttäuschung ist auch das Restaurant geschlossen! Alle Touristen um uns herum bekommen von ihren Guides leckeres Essen und wir müssen hungern! Es folgen weitere Lagunen und dann geht es sandig bergauf. Bald überholt uns ein VW-Bus (eigentlich sind hier keine Privatautos unterwegs) und Jana fragt per Handzeichen, ob sie uns ein Stück den Berg hochziehen würden. Es kommt besser: Tom und Brooke haben einen freien Fahrradträger, da ihrer Räder in Columbien gestohlen wurden. (:-( So sammeln sie uns komplett ein und nehmen uns 15km mit. Wir finden abseits der Hauptroute einen windgeschützten Platz für den Bus und eine kleine Höhle für uns, so dass wir kein Zelt aufbauen. Den Abend verbringen wir bei einem Glas Wein (inzwischen echter Luxus!) und netten Gesprächen im warmen Bus.

Aktuelle Position: -21.801969, -68.001905

26.11.2013
       Fahrrad 30 km, 505 Hm
Zeitig (6 h) stehen wir auf, weil ab spätestens 15 h der Wind zur Sturmboe auffrischen wird. Und die Hauptwindrichtung hier in Suedwest-Bolivien ist entgegengesetzt zu unserer Reiseroute! Wir schieben 3 km auf Geroell bis zu einem Pass (4200 m), dann geht's auf dem üblichen Untergrund bis zur internationalen Straße, die Bolivien und Chile verbindet. Kein Asphalt, aber glatte Fahrbahn. Bei einer Reisegruppe per Jeep erbetteln wir uns 3 l Wasser, da wir uns nicht sicher Sind die nächste Wasserstelle an der Laguna Hediona heute noch zu erreichen. Franz und Anne sind schneller als wir. Wir wollen sie nicht bremsen und verabschieden uns kurz nach dem Mittag. Punkt 15 h kommt der Wind. Wir finden einen Shelter und bauen unser Zelt auf. Wir packen um und wollen morgen 2 Taschen mit je ca. 6,5 kg mit einem Jeep mit nach San Pedro di Atacama geben. Sonst werden wir die nächsten Etappen mit viel Sand und Steigungen nicht schaffen.

Aktuelle Position: -21.458132, -67.994061


24./25.11.2013
       Fahrrad 39/53 km, 143/366 Hm
Von Colcha K bis San Juan war die Strasse zum Glück deutlich besser als am Tag zuvor. Im Ort treffen wir Franz und Anne, die einen Ruhetag eingelegt haben. Wir mieten uns in der gleichen Pension ein, putzen die Räder, waschen Wäsche, schneiden Haare und kaufen riesige Mengen Lebensmittel. Abends kochen wir gemeinsam, es gibt Gurken - Tomatensalat und Kartoffel - Möhren - Bohneneintopf, denn es wird für längere Zeit das letzte Gemüse sein.
Die Strecke zu den Lagunen wird wahrscheinlich die anspruchsvollste der ganzen Reise: Sand und unwegsames Gelände, wenig Wasserstellen unterwegs, kaum Möglichkeiten Lebensmittel zu kaufen. Wir haben Respekt.
Nach einigen Kilometern Salz- Lehmpiste, die gut rollt, dann Sand, große Steine und es geht bergauf! Schiebestrecke 6-7 km, was mit den schweren Rädern im Sand natürlich besch... geht! Wir finden den im Internetforum beschriebenen Windschutz aus Feldsteinen und schlagen ziemlich geschafft das Zelt auf.

Aktuelle Position: -21.233659, -68.013063

23.11.2013
       Fahrrad  45 km, 238 Hm
Die Nacht auf dem Salar - grandios! Es erwies sich als gut, das Zelt ordentlich abzuspannen. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang blies der Wind mit ca. 70 km/h über die freie Fläche. Zum Glück nur für ca. 2h, danach schliefen wir ausgezeichnet. Wie jeden Morgen weckt uns die Sonne. Kaffee, Kekse, ein wenig Puffreis und nachdem wir alles zusammengepackt haben geht es gen Süden, die restlichen 14 km auf der Salzpfanne. Wieder an Land ist die Straße bis Colcha K auf knapp 20 km furchtbar schlecht. Obwohl es fast nur geradeaus geht, fahren wir mit 6-8 km/h auf dem schottrigen Waschboard. In Colcha K kommen wir in einem neu gebauten Squash-Platz unter. Der Platzwart ist sehr nett und wir bekommen einen kleinen Raum mit ca. 7 qm, wo wir schlafen können. Im Ort finden wir eine Dusche (heiß, Solaranlage!) Und so fühlen wir uns erst mal wieder sauber.

Aktuelle Position: -20.743663, -67.657405


22.11.2013
       Fahrrad 66 km, 50 Hm
Es war ein idyllischer Zeltplatz, nur die Lamas und das leise Sprudeln der Quelle. Weit und breit keine Straße, kein Laut. Zuverlässig wärmt morgens die Sonne. Das Thermometer zeigt 7.30 Uhr, 34°C in der Sonne! Wir schieben den Kilometer bis zum Ort, finden auch den vom Hirten beschriebenen Wasserhahn und "tanken" 9 Liter. Nur gut, denn wieder wirkt alles menschenleer.
Bald knirscht das Salz unter den Reifen. Wir fahren wirklich auf dem größten Salzsee der Erde! Die Salzbuckel holpern zwar auch, aber besser als die letzten Tage ist es doch. Die weiße Weite verlockt uns natürlich zu einigen Spaßfotos... Kurz nach dem Mittag parken wir die Räder auf der Insel Incahuasi. Wir sind wieder Fotomotiv der Touristen, auch weil wir mit den Einheimischen essen (Menü für 15 Bs) und nicht im Restaurant (45 Bs). Da es noch lange hell ist, fahren wir weiter und zelten abends direkt auf dem Salar. Gut, dass Thomas schon den ganzen Tag einen Stein mit sich führt, sonst hätten wir die Zeltheringe nie in das Salz geschlagen bekommen!

Aktuelle Position: -20.457426, -67.573923


21.11.2013
       Fahrrad 35,8 km, 250 Hm
Die Sonne weckt uns halb 7. Es ist so schön, wenn uns die ersten wärmenden Strahlen treffen. Nachts fiel das Thermometer auf unter - 3 ℃. Aber im Schlafsack ist es angenehm warm. Wir kaufen am Plaza von Salinas de Garci Mendoza ein paar Bananen, Äpfel und füllen unsere Wasserflaschen auf. Dann geht es zunächst durch Sand bis zum Salar und wir rollen auf festem Salz recht gut. Nach ca. 19 km müssen wir zurück aufs Land. Tiefer Sand, strammer Gegenwind und ein Pass mit 3820 m - aber mit schlimmstem Gestein auf dem Pfad (stellenweise wie ein ausgetrocknetes Flussbett) rauben uns die Energie. Bergab müssen wir wegen Sandpiste teils stark schieben. Das Örtchen Jirira ( eigentlich unser heutiges Ziel) - ein Geisterort, wie in Alaska nach dem Gold-Rush.
Wir fahren am Rand des Salars in Richtung unserer weiteren Reise, zur Insel Inkawasi. Bunte Herden von Lamas und Vikunas um uns. Der Weg wird schlechter und wir sorgen uns ums Wasser. Wir haben nur noch 3,5 l. Das reicht nicht für trinken und kochen und wir wurden so die 80 km auf dem Salzsee nicht angehen. Plötzlich taucht vor uns eine Quelle mit Mineralwasser auf. Es sprudelt, Süsswasser mit Gas und Mineralien, geht zumindest zum Waschen! Wir bauen unser Zelt auf. Ein Hirte sagt uns, es gibt an der Kirche des kleinen Ortes Wasser zum Trinken. Wir kochen Nudeln mit Tomatensosse und genießen den Sonnenuntergang.

Aktuelle Position: -19.887700, -67.585432

20.11.2013
       Fahrrad 59 km, 310 Hm
Morgens zeigt der Radcomputer im Zelt 6,5°C, draußen ist das Wasser in der Flasche am Rad halb gefroren. Sobald die Sonne scheint, ist es aber gleich angenehmer. Wegen der gestrigen Erfahrung rollen wir 8 Uhr schon aus der Ort. (Oder wie nennt man drei bewohnte Häuser?) Rollen ist auch falsch, eher holpern. So bleibt das den ganzen Tag: wir schimpfen, fluchen, schieben, schlingern auf Sand, Schotter, Steinen aller Größen, weichen auf den danebenliegen Feldweg aus -auch nicht besser. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt sagenhafte 7,5 km/h. Zum Glück gibt es in Salinas de Garci Mendoza Trinkwasser und ein paar kleine Läden, wo wir sogar ein paar Bananen, Äpfel und 2 Gurken zu kaufen bekommen.

Aktuelle Position: -19.638188, -67.670688

19.11.2013
       Fahrrad 77 km, 357 Hm
Nachdem uns der eigentlich freundliche Pensionsbesitzer bei der Abrechnung noch extra Warmwasser und Strom berechnet und wir uns deshalb mit ihm streiten, sind wir dann nicht so zeitig auf der Straße, wie es gut gewesen wäre. Eine glatte Straße bringt uns flott nach Quillacas, wir kaufen Wasser, essen einen Eintopf mit Lamafleisch und verabschieden uns vom Asphalt. Nach einigen hundert Metern dann eine angenehme Überraschung: die Straße wurde schon ein Stück weiter gebaut. Sie darf nur von Rad- und Motorradfahrern benutzt werden, welch Luxus. Auch die anschließend folgende vorbereitete Piste (Unterbau fertig) rollt gut. Nur der pünktlich 3Uhr einsetzende Gegenwind mit Sandsturm macht uns zu schaffen. Wir müssen morgen zeitiger los! Trotzdem erreichen wir unser Ziel Villa Esperanza und finden ein nettes Ehepaar, das uns gleich ein winziges Lehmhäuschen anbietet. Wir bauen doch das Zelt auf und schlafen gut.

Aktuelle Position: -19.390932, -67.272632

18.11.2013
       Fahrrad 107 km, 307 Hm
Bereits um 8:00 Uhr sind wir auf dem Rad. Der Rückenwind treibt uns schnell nach Poopo. Dort finden wir ein Thermalbad (30 cent Eintritt) und baden in 38℃ warmen Wasser, spülen uns den Sand aus den Haaren. Von Einheimischen werden wir zu einer Partie Wasser - Volleyball aufgefordert und haben Spaß dabei. Nur gut, dass wir uns zu dem Vormittagsbad entschlossen haben, im nächsten Ort Pazna (25km) mit Thermalbad ist gerade Großreinigung. Da kann man dann nur "Privatbad" nehmen. Das bedeutet, es gibt ausser dem großen Becken noch 12 Kabinen mit jeweils Umkleidemöglichkeit und einer Art Badewanne, gemauert, vielleicht 1,5 m3. Der Ort Popoo, der genauso heißt, wie der große Salzsee in der Nähe hat Kupferminen, das Wasser des Thermalbades kommt aber von einem nahen Vulkan. Wir lassen uns vom Wind weiter nach Süden treiben bis nach Challapata. Unterwegs wieder Sandsturm und unsere Sauberkeit nach dem Bad ist dahin. Da Challapata öde ist nutzen wir den Wind und rollen noch bis Santiago de Huari, wo wir ein Hostal finden. Wir wollen nochmal duschen, bevor wir morgen die Asphaltstraße verlassen und dann sowieso auf der Piste genug Staub abbekommen.

Aktuelle Position: -19.014153, -66.777041

17.11.2013
       Bus 230 km,
       Fahrrad 37 km, ca. 300 Hm

Die Entscheidung La Paz in Richtung Oruro mit dem Bus zu verlassen war goldrichtig. Die Stecke wird im Reiseführer als beste Asphaltstraße in Bolivien gepriesen, ist aber auf den kompletten 230 km eine einzige Baustelle. Mit dem Rad wäre das sehr gefährlich geworden: die Fahrspuren sehr schmal, die Fahrer der Autos genervt und jede Menge Staub und Dreck. Auf der holprigen Straße machen wir uns im weichen Sessel des Busses schon wieder Sorgen um unsere Räder im Stauraum. Aber als wir unser Gepäck in Empfang nehmen ist alles noch ganz, nur verstaubt, wie nach 20 Jahren auf dem Boden oder in der Garage daheim. Kurz hinter Oruro kommen wir in einen Staubsturm. Der Wind bläst mit ca. 50 km/h böig von der Seite. Uns drängt es ein paar mal in den Strassegraben ab, wir pausieren hinter einem Ziegelhaufen. Auch am Abend lässt der Wind nicht nach. Wir suchen eine Bleibe auf einem Sportplatz und am Rande des kleinen Ortes Machacamarca. Aber alles ist sehr schmutzig. Schließlich finden wir eine verlassene Lehmgrube, die uns perfekten Wind- und Sichtschutz für unser Zelt bietet. Zum Glück regnet es in der Nacht nicht.

Aktuelle Position: -18.178948, -67.016944

3 Kommentare:

  1. Schön wieder von euch zu hören!
    Auch wenns anstrengend klingt - ich bin voller Neid ob eurer Erlebnisse!

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  2. Schön, wieder von euch zu hören. Das sind ja sensationelle Abenteuer. Um die sagenhaften Naturerlebnisse kann ich euch einfach nur beneiden und gratuliere zu der Leistung.

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  3. Hallo Tine, Monika & Norbert,
    Habt Dank für Eure kleinen Texte über die wir uns immer sehr freuen!
    @ Monika & Norbert: Wir haben schon oft die Melodie des irischen Reisesegens gesummt, wenn wir uns beschützt gefühlt haben. Bei mehr als einem Dutzend Situationen haben wir "Schutzengel" gehabt. Nicht dass es lebensgefährlich gewesen wäre. Aber z.B. einen Windshelter zu finden, wenn es bereits dunkelte und es immer noch stürmte, wir trocken blieben, obwohl um uns herum die Gewitter tobten, der Regen stoppte, bevor das gesammelte Wasser unser Zelt erreichte, ...
    Habt vielen Dank für diese psychische Unterstützung, die wir von der Abschiedsfeier mitnehmen durften!

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