Freitag, 7. Februar 2014

Chiloé - spannende Traditionen

06.02.2014, 0 km

Es regnet zum Glück nicht so stark, wie der Wetterbericht vorher gesagt hatte. Also verlängern wir unsere Unterkunft und kaufen ein Busticket nach Cucao. Der Ort ist fast 50 km entfernt, wir bezahlen 2 € pro Person. Dort befindet sich der Eingang in den Park National de Chiloé. Als wir ankommen, schüttet es und wir flüchten in eine Gaststätte. Dort harren wir drei Stunden aus und fahren dann zurück, weil es wirklich keinen Zweck hat.
In Chonchi verlassen wir den Bus nochmal und schauen die dortige Kirche an, die auch zum Weltkulturerbe zählt. Es gibt auf der Insel 68 intakte Holzkirchen! Wenn man überlegt, dass diese Konstruktionen allen Erdbeben stand gehalten haben, bekommt man noch mehr Hochachtung vor der Kunst der Schreiner.
Mit viel Farbe gegen das Regengrau!

Im Heimatmuseum erfahren wir (während des nächsten Regengusses) einiges über Leben und die Traditionen auf der Insel. Da wir vieles noch nicht beim ersten Mal verstehen, ist es gut mal mehrere Tage an einer Stelle zu sein.
Zum Beispiel hing gestern in der Stadt eine Aufforderung zur "MINGA", Strandsäuberung. Eine Art Subotnik. Nachdem nun Tine im Komentar anfragte, wie das mit den Häusern ist, war das der Grund im Museum und Internet genauer zu lesen. Das neuerworbene Wissen wollen wir den Bloglesern nicht vorenthalten:
"Die Minga wird durchgeführt, wenn eine Familie von einer Insel zur anderen umziehen will und im Allgemeinen ihr ganzes Haus mitnimmt. Zu diesem Zweck bittet die Familie Freunde und Bekannte der Gemeinschaft um Hilfe. Natürlich lehnen die Chilote diese Bitte nicht ab! Alle Leute treffen sich an dem bestimmten Tag, und transportieren das Haus mit Hilfe von Ochsen. Manchmal sogar wird das Haus übers Wasser transportiert. Dafür  wird ein spezielles Floß für das Haus konstruiert. Wenn die Arbeit endlich fertig ist, bekommen die Freunde als Belohnung ein großes Fest mit Getränken und typischem Essen aus Chiloe wie  zum Beispiel “Curanto” und “Milcao”.
Wer mehr darüber wissen will, kann bei Google "Minga Chilota" eingeben und bekommt 9 min YouTube Video, ab der 5. Minute wird's interessant.


05.02.2014 Fahrrad 38 km, 475 Hm

Wir fahren nach Castro. Der Ort liegt nur 20 km von Dalcahue entfernt. Wir wollen fragen, ob es von hier ein Fähre nach Chaiten gibt, die früher fährt, als die, welche einmal pro Woche am Sonntag ausläuft. Eigentlich wollten wir morgen am Nachmittag ab Quellon nach Chaiten übersetzen. Aber wir haben das in Puerto Montt im Büro von NAVIER AUSTRAL falsch verstanden. Die Fähre ab Quellon fährt 4:30 Uhr in der Frühe und nicht am Nachmittag!!! Wir müssen unsere Pläne ändern und bleiben erst mal eine Nacht in Castro. Der Ort ist der zentrale Ausgangspunkt für Touren in die Nationalparks und auf die kleineren Inseln. Die Hostales sind fast alle ausgebucht, aber wir finden eine dürftige Bleibe. Am Nachmittag sehen wir uns die schöne Kirche von Castro an und radeln nach Nercon, wo eine Kirche erst vor paar Jahren rekonstruiert wurde.
Die Kirche von Castro ist wunderschön, hell und freundlich


3 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

    AntwortenLöschen
  2. Ich staune ja,dass es euch so lange auf Chiloé hält. Muss ich mich mal intensiver damit beschäftigen. Weiterhin alles Gute :-) Moni und Norbert

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Moni, wir müssen ja auf unsere Fähre warten, die nur 1x pro Woche fährt. Aber wir fühlen uns hier wirklich wohl, die Chiloten sind besondere Menschen!

    AntwortenLöschen