Samstag, 15. März 2014

Uruguay, das "warme Herz" Südamerikas

14.03.2014. Fahrrad 76km, 323 Hm
Morgens ist alles klamm von der hohen Luftfeuchtigkeit. Wir packen und nehmen die 77km bis Mercedes unter die Räder.
Es rollt ganz gut, bis uns ein heranziehendes Gewitter in eine Bushaltestelle treibt.
Wir warten 2h, schreiben blog, naschen Kekse, aber es wird nicht besser. Also Regensachen raus und los, es fehlen uns nur 10km. Zum Glück ist der Regen warm, denn es bleibt kein trockener Faden an uns. In der Stadt gibt es nur Hotels, zähneknirschend nehmen wir eines. Nicht besonders toll, der Putz fällt von der Wand, aber ein großes Zimmer, wo wir unser nasses Zeug aufhängen können. Als ein neuer Guss einsetzt, steht die Lobby unter Wasser. Unser Zimmer scheint dicht zu sein ;-)
Aktuelle Position: -33.249533, -58.032821



13.03.2014  Fahrrad 80km, 475 Hm
Von Rosario geht es gerade nördlich eine Eukalyptusbaumallee entlang. Tausende Papageien haben in den hohen Bäumen ihre Nester gebaut und ihr Krächzen begleitet uns die ersten 30km. Die Straße ist sanft wellig, alles sehr grün. Es gibt viel Landwirtschaft, vor allem Sojabohnen, Mais und Rinderherden. Wir sehen moderne Traktoren und Mähdrescher. In den Dörfern winken uns Leute zu, Daumen hoch, grüßen. Es scheint viele Tiere zu geben. Die meisten sehen wir leider nur tot am Straßenrand: bunte Vögel, verschiedene Schlangen, unzählige Schmetterlinge, ein großes Gürteltier, diverse Fellträger und zwei lebende, handtellergroße Spinnen. Wir sollten darauf achten, unser Zelt gut zu schließen. ;-)
Ein geeigneter Platz findet sich heute ohne Suchen.

Wie die meisten Orte in Uruguay hat auch José Enrique Rodó einen "Park Municipal". Das heißt einen Stadtpark mit teils überdachten Sitzplätzen, Spielplatz, Toiletten, fließend Wasser und natürlich Grillstellen. Als wir uns gerade häuslich einrichten, kommt ein Mitarbeiter des Reinigungstrupps (alles ist tiptop sauber, der Rasen frisch gemäht) und zeigt uns Licht und das es WIFI Zone ist :-) Das Ganze ist kostenlos.

12.03.2014
Im Hostel "EL VIAJERO", kultig, empfehlenswert, gibt's ein ansprechendes Frühstück.
Wir traben zum Treffpunkt der "Free walking tour" und lassen uns mit elf anderen Leuten zu den schönsten Stellen im alten Montevideo führen. Begeistert erzählt uns die 22Jährige von "ihrem Präsidenten", José Mujica. Fast 80 Jahre alt, wohnt er immer noch auf seiner kleinen Estancia und kommt mit einem VW Käfer selbst ins Regierungsgebäude gefahren. 90% seines Gehaltes spendet er kleinen Unternehmen des Landes und offizielles Dienstauto ist ein Opel Corsa.
Beeindruckend ist der Rio del Plata, über den wir ja gestern kamen. Man kann das andere Ufer nicht sehen und denkt, man ist am Meer. Er ist an dieser Stelle 50km breit und damit der breiteste Fluss der Welt. Die Tour endet am Hafen und wir spekulieren auf Fisch zum Mittagessen. Aber es gibt viel Fleisch, das auf riesigen Grills zubereitet wird. Ist auch lecker!

Am späten Nachmittag fahren wir die 2h mit dem Bus zurück nach Rosario, da wir uns noch einen Zeltplatz suchen müssen. Aber Pablo, der Geschäftsinhaber, lädt uns zu sich nach Hause ein. Wir schlafen prima in seinem Gartenhaus.
Aktuelle Position: -34.326940, -57.345932

11.03.2014.  Fahrrad 65 km, 309 Hm
Eine schöne Fahrt mit den Rädern auf den Straßen der erwachenden Stadt. Die Bürgersteige werden mit Wasser gereinigt, Werbetafeln raus gestellt, Müll abgeholt, ...
Die Fähre bringt uns schnell über den Rio del la Plata nach Colonia. Nun sind wir in unserem 5. Land der Reise, in Uruguay. Halb so groß wie Deutschland, 3 Millionen Einwohner. Ziemlich hoher Lebensstandard, angeblich das friedlichste Land hier, vamos a ver - wir werden sehen. Wir kurven durch die historische Altstadt, genießen die gemütliche Atmosphäre. Colonias historische Altstadt gehört zum Weltkulturerbe, also muss jeder Japaner hier gewesen sein. Wir treffen an jeder Ecke eine andere Gruppe mit Stadtführer. So hält es uns nicht allzu lange dort. Wir radeln in Richtung Rosario, essen unterwegs in einer Granja Mittag und finden dadurch zufällig die größte Bleisiftsammlung der Welt. Stolz zeigt uns der Besitzer seine Urkunden von den Eintragungen ins Guinessbuch der Rekorde.

Die Straße nach Montevideo ist wellig, es geht immer seicht auf und ab. In Rosario wollen wir zur Tourist-Info, an einer Kreuzung hält aber neben uns ein Auto und der Fahrer fragt uns, ob uns helfen kann. Wir stellen unsere Räder in seinem kleinem Auto-Elektronik-Geschäft ein und fahren schon eine halbe Stunde später mit dem Bus nach Montevideo. Nach längerer Suche finden wir ein nettes Hostal nahe dem Zentrum.
Aktuelle Position: -34.907694, -56.192938


10.03.2014
Ausschlafen, gemütlicher Frühstücksplausch mit Carolina. Dann mit der Metro ins Stadtzentrum. Beim Geldwechsel müssen wir eine halbe Stunde anstehen, der Kurs hat sich für uns etwas verschlechtert. Nach dem Mittag (Zitronenhühnchen mit gegrilltem Kürbis) fahren wir zum Büro von Colonia Express und kaufen zwei Passagen für die Fähre nach Colonia. Die sind recht teuer, 30 € pro Person und Fahrrad für eine Stunde Fahrzeit. Dann begeben wir uns in die SAACKE Niederlassung und nehmen unsere sicher verwahrten Räder und das Gepäck in Empfang. Mit herzlichen Wünschen der Mitarbeiter versehen, radeln wir zu Hugo und Carolina. Dort gibt's noch ein feines gemeinsames Abendessen, dann müssen wir unsere Sachen neu sortieren und schlafen, denn morgen geht's zeitig los.

1 Kommentar:

  1. ooooh! Uruguay klingt aber verlockend! da muss ich auch unbedingt mal hin!!! geniesst die letzen beiden Woche in vollen Zügen!!! LG von Ute

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