Sonntag, 26. Januar 2014

Aufgetaucht

25.01.2014 Fahrrad 33 km, 480 Hm
Wieder sind es nachts fast Null Grad. Erst als die Sonne über den Berg lugt, trauen wir uns aus dem Zelt. Ehe es trocken verpackt ist, ist es 11 Uhr. Zum Glück ist es bis zu unserem heutigen Ziel, Villa de Angostura, nicht so weit. Wieder wunderbare Landschaft mit Aussichtspunkten, Fotomotiven und entsprechend vielen Touristen.
Angostura ist wie San Martin los Andes kaum von einem Skitouristikort in der Schweiz zu unterscheiden. Der Campingplatz ist aber ok, saubere Sanitäranlagen, warmes Wasser auch zum Wäschewaschen, ... Wir nutzen den restlichen Tag, um den kommenden Monat zu planen. Frank möchte lieber zurück in Richtung Norden nach Santiago de Chile. Ihn stören die vielen unasphaltierten Straßenabschnitte dort weniger als uns (aber wir haben das ja in Bolivien schon ausgiebig "genossen"). Auch sind wir beim Packen und beim Fahren oft langsamer als er und er muss auf uns warten. So werden wir morgen noch gemeinsam eine Etappe fahren, bevor sich unsere Wege trennen.


24.01.2014, 64km, 620 Hm
Nach einem schönen Frühstück in der Sonne radeln wir los. Wir müssen zusehen, Lebensmittel nach zu kaufen. Bei einem Restaurant mit Lädchen bekommen wir Brot und Tomaten sowie eine Tafel Schokolade. Die Seen sind wunderschön und auch die schneedeckten Berge ringsum. Wir halten oft an und finden ein Fotomotiv nach dem Anderen.
Das Warten hat sich gelohnt!
Später wird die Straße überraschend schlecht, 23 km Ripio / Baustelle. Schotter und wieder stiebende Fahrzeuge.
Eingestaubt...
Wir brauchen dringend eine warme Dusche! Die wird uns auf dem Campingplatz auch versprochen. Am Abend feuert jemand ziemlich erfolglos eine Art Badeofen an. Die Wassertemperatur steigt kaum über 20°C. Erst als "Diplomheizer" Thomas Hand anlegt, können wir den Staub abspülen.

23.01.2014 Fahrrad 0 km

Das Wetter am Morgen verlockt nicht zum Aufstehen und erst recht nicht zum Weiterfahren. Es ist kalt. Die Sachen alle klamm. Auf den Berggipfeln 100 m höher liegt Schnee. Aus Langeweile und weil wir nicht wissen, wie lange wir den Unterstand noch nutzen, steigen Frank und Thomas wieder aufs Zwischendach. Sie legen Wellblechtafeln mit Gefälle aus und unsere "Villa Tropf" wird richtig regenfest.
"Villa Tropf"
Ab Mittag lockert die Bewölkung auf. Aber zwischen kleinen Sonnenflecken regnet es immer wieder. Am Nachmittag trocknen wir Zelt, Schlafsack und Sachen. Wir beschließen eine weitere Nacht zu bleiben, da wir die schöne Landschaft auch genießen wollen. In der Nacht ist herrlicher klarer Sternenhimmel. Kein Tropfen mehr. Dafür fällt das Thermometer in der Frühe auf unter 0℃.

22.01.2014, Fahrrad 21 km, 500 Hm

In der Nacht beginnt es zu regnen. Gleichförmig prallen die Tropfen auf unser Zeltdach. Es klingt nicht so, als wollte es gleich wieder aufhören. Wir zögern bis zum Mittag. Aber noch eine Nacht wollen wir nicht da bleiben, der ganze Platz ist schlammig. Also packen wir das nasse Zelt ein und fahren zuerst am See entlang und dann die Straße ca. 15 km bergan. Es regnet und auch von innen helfen wir mit Schwitzen nach, die Sachen zu durchnässen. Wir finden ein verlassenes Holzhaus mit halbfertigem Dach und stellen uns erst mal unter. Der Regen lässt nicht nach. Frank und Thomas legen auf der Zwischendecke Wellblechtafeln aus. Es tropft zwar hier und dort, ist aber besser als das nasse Zelt. Es gibt ein verrostetes Bettgestell und eine nicht eingebaute Tür, also drei Schlafplätze.
Sterne bekommt das "Hotel" nicht, aber wir sind trotzdem froh es gefunden zu haben
Wir verbringen die Nacht halbwegs trocken, nur das Trommeln der Regentropfen auf dem Blech wird immer stärker.


21.01.2014, Fahrrad 50km

In Junin los Andes kaufen wir noch ein paar Lebensmittel und treffen 3 Argentinier mit Fahrrädern, die auch nach San Martin wollen. Wir starten zeitgleich. Am Anfang sind die Jungs schneller, aber unterwegs holen wir sie wieder ein. Ca. 16 km haben wir die steife Brise schräg von hinten, dann aber für die restlichen 23 km von vorn. Der Campingplatz von San Martin ist nicht schön. Laut, da direkt an der Hauptstrasse, dreckig (kaum Gras) und keine Sitzgelegenheiten. Teuer ist er obendrein. (Sogar teuerer als alle Hostels, die wir hatten!) Aber wir wollen bei dem Wind nicht weiterfahren und müssen fur die nächsten Tage auch noch einkaufen, Geld tauschen, ...
Also bleiben wir für eine Nacht. Die Höhenmeter für heute können wir erst später angeben. Durch die heftigen Sturmböen weist das GPS (das die Höhe über Luftdruck ermittelt) 1200 Hm aus, die wir nun wirklich nicht gefahren sind. Bei jedem Windstoß, (der uns manchmal fast von der Straße fegt), springt die Höhenanzeige um 10 m auf und ab.





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