Dienstag, 14. Januar 2014

Von Warmshower zu Warmshower

13.01.2014 Fahrrad 76 km, 360 Hm

Pascal und Familie kamen gestern erst spät am Abend nach Hause. Den Schlüssel hatte die Nachbarin für uns. So haben wir allein zu Abend gegessen und eine Flasche Carmenére von CONCHA y TORO genossen. Wir liegen schon im Patio im Schlafsack, als die Hausbesitzer kommen. Bei einem wunderbaren, ausgiebigen Frühstück unterhalten wir uns in deutsch, spanisch und englisch, da auch Pascals Mutter zu Besuch da ist.


Sie ist Deutsche und lebte je ca. 30 Jahre in Deutschland und Frankreich, wo Sie ihren Mann heiratete. Im letzten Jahr besuchte sie die Sächsische Schweiz und übernachtete auf dem Waldcamping Pirna Copitz. Ihr Sohn ist nun der Liebe wegen nach Chile gezogen. Wir haben so viel zu erzählen und scherzen mit der 1 1/2 jährigen Tochter Ayelén, schließlich ist unser eigener Enkelsohn ja genau so alt. Zum Glück ist die heutige Etappe bis kurz vor Temuco nicht zu lang und auch nicht sonderlich bergig. Denn am Abend sind wir schon wieder bei einem Warmshower zu Gast. Juan erwartet uns ab 18:00 Uhr. Deshalb treten wir ganz ordentlich in die Pedale. Insgesamt ist es wegen der häufigeren Niederschläge hier in Chile deutlich grüner als auf der argentinischen Seite. Am Straßenrand kilometerweit gelbe Lilien. In den Gärten blühen Nelken, Dahlien, Sommerflieder und Rosen.
Zum Ende der Etappe gibt es noch eine anstrengende Schotter-piste, auf der uns eine Menge Autos einstauben. Schließlich weichen wir für 3 km auf die Autobahn aus, müssen direkt vor den Augen der Polizei an deren Station auf die andere Seite wechseln und sind bald in dem Dorf, in dem unser heutiger Gastgeber wohnt, der übrigens ein guter Freund von Pascal in Cutacaurin ist.

Aktuelle Position: -38.637267, -72.428792

12.01.2014 Fahrrad 50 km, 247 Hm
                    Camionetta 4,5 km, 0 Hm

Da mussten wir doch unsere gestrige "Tagesleistung" nochmal korrigieren: in dem Ort, von dem wir den blog aktualisierten und wo wir auch übernachten wollten, funktionierte der einzige Geldautomat nicht. Am Montag wird er wieder aufgefüllt, das reiche aber nicht weit. Wenn man sicher Geld haben will, sollte man 13.30 Uhr am Automaten stehen. So tauschten wir einige argentinische Pesos zu einem misrablen Kurs um, wenigstens für Brot und Wein ;-) Dann radelten wir noch 10 km, aber hier ist alles für Viehhaltung eingezäunt. Schließlich fanden wir einen einsamen Picnic-Platz am Fluss, betrieben von zwei Deutschen. Wir dürfen in einer der eingefriedeten Camps zelten. Den Schweiß der kleinen Anstiege in der Abendsonne waschen wir uns im Fluss vom Leib.

Die erste Kehre nach dem Start und es eröffnet sich uns ein grandioser Blick auf einen mit Eis bedckten Berg. Heute führt die Strecke durch einen 4,5 km langen Tunnel und an der Mautstation die Enttäuschung: Keine Durchfahrt mit dem Rad! Wir sollen uns ein Camionetta suchen, welches uns mitnimmt. Wir führen unsere super Lichtanlage am Rad vor, keine Chance. Grund: Der Tunnel kann nur einspurig wechselseitig befahren werden. Während wir noch sauer sind, weil wir extra an der Grenze nachgefragt hatten, ob wir den Tunnel passieren dürfen, hält ein leerer RENAULT Master, der uns freundlich grüßt und alle drei einlädt. Ruckzuck sind wir auf der anderen Seite. Unterweg plündern wir zwei Kirschbäume, lecker. In Manzanar legen wir eine längere Pause im Thermalbad ein. 4 h baden wir ausgiebig, bevor wir nach Cutacaurin rollen. Dort bekommen wir endlich Geld am Automaten und kaufen fürs Abendessen ein. Unterkunft finden wir bei Pascal & Familie vom Warmshower-Netzwerk.

Aktuelle Position: -38.438929, -71.896267

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