Dienstag, 21. Januar 2014

Stempeln gehen...

20.01.2014,  Fahrrad 91 km (davon 30km Piste!), 1000Hm

Der Bequemlichkeit halber und weil es abends nach Regen aussah, schlafen wir gleich im nagelneuen Aufenthaltsraum des Campingplatzes und sind entsprechend zeitig auf dem Rad.
Unser Schlafplatz im neuen Aufenthaltsraum
Es geht sofort steil bergan. Als ob das nicht schon anstrengend genug ist, hört auch noch der Asphalt auf. Eine elende Waschbrettpiste mit lockerem Schotter zieht sich bis zum Pass, der gleichzeitig Grenze ist.
Kein Banküberfall, nur Staubschutz
Von den chilenischen Fahrzeugen, die uns einstauben, ist mindestens die Hälfte neu und groß. Mercedes und VW Jeeps, Toyota Hilux, Porsche... irgendwie glauben wir Bernd nicht, das das Durchschnittseinkommen nur 1000 US Dollar betragen soll.
Die Grenzformalitäten dauern wieder eine Stunde. Wir bekommen Chile-Stempel Nummer 8 und 9, so wird der Pass auch voll. Diesmal will keiner unsere Packtaschen sehen, umsonst fast alles aufgegessen. Dafür müssen wir die folgenden 60km mit zwei Rollen Keksen auskommen, den nächsten Laden gibt es nämlich erst in Junin de los Andes. Die ersten Kilometer auf argentinischer Seite sind auch Schotter, dann treibt uns Rückenwind auf glattem Asphalt 35km vorwärts.

Dann dreht leider die Straße und auch der Wind, so dass wir uns nochmal anstrengen dürfen. In Junin gehen wir auf den Camping, der so teuer wie manches Hostel ist :'-( Aber wir wurden schon gewarnt, dass im Süden alles noch preisintensiver wird.



19.01.2014, 59 km Fahrrad, 500 Hm

Wir packen zusammen und wollen weiter. Es geht in Richtung Junin los Andes, also wieder nach Argentinien. Da der Pass Mamal Mamul  ca. 1200 m hoch ist und wir nicht die 1000 Hm an einem Tag hoch strampeln wollen, holen wir in der Therme Trancura das gestern ausgefallene Warmbad nach. Mit weichen Knochen fahren wir durch den Mapuche-Ort Curarrehue und dann noch bis zu einem gemütlichen Campingplatz. Wir müssen wieder sorgfältig unsere Essensrationen kalkulieren, da wir nichts mit über die Grenze nach Argentinien nehmen dürfen. Die Kontrollen sind unterschiedlich streng und wir wollen nichts konfisziert bekommen. Aber selbst am Sonntagabend gibts frische Brötchen in einem kleinen Laden.

18.01.2014,10 km Fahrrad
Der Abend mit Franz und Bernd gefiel uns so gut. Wir haben viel gelacht, aber auch viel über Chile gelernt. Als uns Franz am heutigen Morgen sagt, er ziehe vom Camping auf das Grundstück zu Bernd um und uns fragt, ob wir nicht mitkommen wollen, beschließen wir spontan noch einen Tag in Pucon zu verbringen. Thomas hat noch etwas Muskelkater von der Vulkanbesteigung und Jana bleibt an schönen Orten immer gern einen Tag länger. Mit Franz essen wir gemeinsam bei einer Mapuche-Frau Mittag. Es gibt lecker Gemüsesuppe mit Fleisch und dazu Salat. Es erinnert uns etwas an die Mamitas in Peru und Bolivien. Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus in Richtung Huerquehue Nationalpark und wollen eine illegale Therme besuchen, die idyllisch direkt neben einem wildromantischen Fluss ist. Franz war schon im November mal dort. Aber leider finden wir das kleine Becken zerstört vor. Jemand will das warme Wasser kommerziell nutzen. Wir baden 3 h im Fluss, es ist ja mit 35 ℃ auch wieder warm genug heute. Frank und Jana bauen mit Steinen und Kies ein Mäuerchen um die Thermalquelle. Eine Person kann dann schon wieder im heißen Wasser liegen ;^)
Auf dem Rückweg zu Bernds Wiese (6 ha) versüssen wir uns das Warten auf den Bus mit Kaffee und lecker Himbeerkuchen in einem kleinen Restaurant am Straßenrand. Der Abend ist wieder lustig, wie der vorige.

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